Montag, 16. November 2009

Männerherzen



 
Es ist schon eine Weile her, dass ich Simon Verhoevens Männerherzen gesehen habe, und daher wird diese Filmkritik auch eine von der kurzen Sorte. Man wird ja nicht jünger und das Gedächtnis ist auch nicht mehr das, was es mal war... ;)

In Männerherzen geht es um die großen und kleinen (Beziehungs-)Probleme von sechs Männern. Jerome (Til Schweiger) ist Musikproduzent und ein typischer, cooler Frauenaufreißer. Er soll die neue Single des Schlagersängers Bruce Berger (Justus von Dohnanyi) produzieren, der sich dummerweise aufführt wie eine Diva und auch nicht wirklich singen kann. Niklas (Florian David Fitz) steht kurz vor seiner Hochzeit, kriegt auf einmal richtig kalte Füße und eine Versuchung lässt natürlich nicht lange auf sich warten. Rolands (Wotan Wilke Möhring) Devise war immer "Kämpfen!". Sein Sohn beherzigt das auf dem Fußballplatz nur allzu gerne, dafür verlässt ihn seine Frau, weil sie mit seinen plötzlichen Wutausbrüchen nicht mehr zurechtkommt. Philipp (Maxim Mehmet) kriegt irgendwie gar nichts auf die Reihe und dann wird seine Freundin auch noch schwanger. Und Günther (Christian Ulmen) ist eigentlich ein ganz Lieber, frauentechnisch gesehen aber einfach ein Loser.

Die verschiedenen Handlungsstränge sind lose miteinander verbunden (manche der Charaktere gehen in dasselbe Fitnesstudio, Günther verliebt sich in die Noch-Frau von Roland...) und jeder ist auf seine Weise unterhaltsam. Natürlich sind die Charaktere ziemlich stereotyp gehalten (Til Schweiger spielt wie immer den Macho mit weichem Kern, Christian Ulmen den trotteligen netten Kerl), aber das macht nichts, denn der Film unterhält einfach sehr gut. Und man bemüht sich auch, dem Zuschauer die Charaktere näher zu bringen (so hat Roland z. B. einen guten Grund für seine Wutanfälle).

Wenn es einen Grund gibt, diesen Film auf jeden Fall gucken zu müssen, dann ist es von Dohnanyi als Bruce Berger! Dieser Schlagersänger scheint zuerst nur Witzfigur, Comic Relief, wird dann aber immer wichtiger und quartiert sich schließlich bei Jerome ein. Eigentlich sind alle Szenen mit ihm richtige Brüller. Auf jeden Fall auch den Abspann gucken, denn sonst verpasst man das beste Lied des Jahres! ;)

Einen schönen Running Gag bietet Männerherzen auch damit, dass in der Musikbranche alle mit - teilweise sinnlosen - Künstlernamen rumlaufen und dann in einem ernsten Moment ihren richtigen Namen "enthüllen".

Fazit: Wer leichte romantische Unterhaltung mit einem guten Schuss Humor mag, wird mit Männerherzen sicher keinen Fehlgriff machen. In meiner Vorstellung war das Publikum bunt gemischt, jung, alt, Pärchen, Cliquen, alles da. Und alle haben sich prächtig amüsiert.

1 Kommentar:

Oellig hat gesagt…

Man wird ja nicht jünger und das Gedächtnis ist auch nicht mehr das, was es mal war... ;)

Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Aber eigentlich kannst DU da ja noch gar nicht mitreden, Du Jungspund ;)



Til Schweiger ist generell nicht mein Fall. Über seine Regisseurqualitäten kann man streiten, aber schauspielerisch finde ich ihn nicht wirklich...ähm...begabt und noch viel weniger interessant. Es langweilt mich zusehends, dass er im Grunde immer dieselbe Art von Rolle spielt *gähn*. Da finde ich den ein oder anderen Kollegen von ihm, wie z.B. M. Schweighöfer, J. Vogel usw. wesentlich interessanter (vom schauspielerischen her^^).

Ich warte dann lieber, bis der Film mal im TV läuft. Im Zweifel kann ich mir ihn dann ja immer noch auf DVD zulegen....vorausgesetzt dieselbe ist preislich gerade im Angebot ;).

Trotzdem natürlich: Danke für den Überblick über die Handlung und die Rezension. Schön geschrieben :).