„Zombieland“ streitet sich mit „Brüno“ und „Ice Age3“ um den für mich lustigsten Film des Jahres. Und alles spricht dafür, dass er gewinnt. Denn während die anderen beiden Filme durchaus zwischendurch ein paar mehr oder weniger große Durchhänger hatten, blieb bei „Zombieland“ die Gag-Dichte absolut konstant.
Worum geht es in dem Film eigentlich? Also, außer um Zombies?
Die USA sind bereits zu den „Vereinigten Staaten von Zombieland“ mutiert und es gibt kaum noch Überlebende. Einer von ihnen ist das leicht phobisch veranlagte Weichei Columbus (Jesse Eisenberg), der bisher nur überlebt hat, weil er sich akribisch an von ihm aufgestellte Regeln hält (u.a. „Bleib fit!“ und „Sei nicht zu sparsam mit der Munition!“). Auf dem Weg in seine Heimatstadt trifft er auf den knallharten Zombiekiller Tallahassee (Woody Harrelson), der sich seinen Weg bisher aufgrund von nicht vorhandener Zimperlichkeit freigekloppt, -geschossen und –gehackt hat. Froh, einfach überhaupt wieder einen normalen Menschen zu treffen, schließen sich die beiden zusammen. Unterwegs treffen sie dann noch auf das ausgebuffte Schwesternpaar Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin). Was folgt, ist ein ziemlich irrer Trip voller bluttriefender Zombies, coolen Sprüchen und dem zum Brüllen komischen Cameo eines großartigen Comedy-Urgesteins,
Wer dieser Schauspieler ist, werde ich jetzt einfach nicht verraten... vielleicht liest dies ja jemand, der weder die CINEMA gelesen noch diverse Radiosender gehört hat. Ich jedenfalls war richtig sauer darüber, dass so ziemlich jeder hier laut herausposaunt, wer es ist... Vorher hatte ich nämlich die Kritik in der englischen Zeitschrift Total Film gelesen, die sich in Schweigen hüllte und mir damit gleich doppelt soviel Lust auf den Film machte. Und immerhin, sie haben nicht zuviel versprochen!
Bei einem Zombiefilm erwartet man Splatter-Einlagen, und davon gibt es hier auch genug. Zu empfindlich sollte man vielleicht nicht sein, aber da das Blutspritzen eigentlich immer total überzogen dargestellt wird und meist von flotten Sprüchen oder einer allgemein sehr lustigen Situation begleitet wird, lässt es sich gut ertragen (ich bin nämlich auch nicht so leicht für bluttriefende Horrorfilme zu begeistern).
„Zombieland“ hält sein flottes Anfangstempo ziemlich konstant durch, an ein Stimmungstief kann ich mich nicht erinnern. Eine großartige Idee sind natürlich Columbus’ Regeln, die immer wieder in großen Lettern auf der Leinwand erscheinen, manchmal sehr prominent, manchmal auch eher als Gag im Hintergrund. Und diese Idee wird auch ziemlich konsequent bis zum Ende durchgehalten – und natürlich sind manche Regeln da, um doch irgendwann gebrochen zu werden. ;) Selbst in eher emotionalen Momenten (ja, auch die gibt es) wird nicht an Gags gespart, was diese Momente aber nicht abwertet, sondern sie erst recht erinnerungswürdig macht.
Die Schauspieler sind hervorragend, v.a. Woody Harrelson als Tallahassee hat sichtlich Spaß an seiner Rolle der durch und durch coolen Sau. Auch Jesse Eisenberg, der einfach für Weichei-Rollen prädestiniert ist, ist absolut glaubwürdig und ein richtiger Sympathieträger. Emma Stones und Abigail Breslins tolle Leistungen runden das Ganze ab, und die Zombiedarsteller sind ebenfalls ausnahmslos.. ähm, schön schrecklich. *g*
Natürlich bietet sich ein Vergleich mit „Shaun of the Dead“, der RomZomCom schlechthin, an. Für mich fühlt sich „Shaun“ dichter an, die Beziehungen der Charaktere sind deutlicher herausgearbeitet und obwohl die zum Brüllen komischen Momente in „Shaun“ nicht ganz so dicht gestreut sind, ist er aufgrund des sehr britischen Humors doch genauso lustig.Deswegen finde ich „Zombieland“ aber keineswegs schlechter. Der Film macht unglaublich Spaß und ist mit die beste Komödie, die es dieses Jahr zu sehen gab. Interessanterweise liegen beide Zombie-Komödien auf IMDb mit 8.0 Sternen gleichauf. ;)
Ich kann „Zombieland“ also uneingeschränkt für alle empfehlen, die sich zumindest ein bisschen für „blutigere“ Filme erwärmen können und mit dem Humor aus dem Trailer etwas anfangen können. Dann dürfte einem richtig lustigen Kinoabend nichts mehr im Wege stehen.
"Gut gemacht, Schwein!"
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