Montag, 20. Februar 2012

"Sherlock" (BBC): Die 2. Staffel - na endlich!


Nach der nicht nur in Großbritannien, sondern auch bei uns in Deutschland recht erfolgreichen 1. Staffel, lief nun im Januar die 2. Staffel der TV-Serie „Sherlock“ im britischen Fernsehen. Für die Fans der ersten Stunde hatte das Warten nun nach anderthalb Jahren endlich ein Ende. Die Produzenten Steven Moffat und Mark Gatiss hatten dieses Mal überhaupt keine Lust auf Bescheidenheit und haben sich drei der bekanntesten und beliebtesten "Sherlock Holmes"-Geschichten zur Adaption ausgesucht: „A Scandal in Belgravia“, „The Hounds of Baskerville“ und „The Reichenbach Fall“. Diese Folgen basieren auf der Kurzgeschichte „Ein Skandal in Böhmen“ ("A Scandal in Bohemia"), in welcher Holmes auf die faszinierende Irene Adler trifft – die einzige Frau, die ihn je geschlagen hat; dem Roman „Der Hund der Baskervilles“ ("The Hound of the Baskervilles"), der Holmes und Watson einen dämonischen Hund jagen lässt; und der weiteren Kurzgeschichte „Das finale Problem“ ("The Final Problem"), in der es zum verhängnisvollen Treffen zwischen Holmes und seiner Nemesis Professor Moriarty an den Schweizer Reichenbach-Wasserfällen kommt.

Staffel 2 bringt uns also zuerst den "Scandal in Belgravia" (einem wohlhabenden Stadtbezirk Londons). Sherlock (Benedict Cumberbatch) und John (Martin Freeman) teilen sich nun seit einigen Monaten eine Wohnung in der Baker Street 221 b. Johns Blog erfreut sich großer Beliebtheit und Sherlock wird beinahe schon eine kleine Berühmtheit in der Presse („Hat-Man and Robin“). Eines Tages werden die beiden von Mycroft Holmes (Mark Gatiss) in den Buckingham Palace bestellt. Eine höchst delikate Angelegenheit bedarf der Klärung – dem Secret Service wurde von Irene Adler (Lara Pulver), einer Dominatrix für höchste Kreise mit entsprechendem Ruf, zugetragen, dass sie einige kompromittierende Fotos auf ihrem Handy hat, die eine hochrangige Person des Königlichen Hofes zeigen. Sherlock bekommt den Auftrag, das Handy zu besorgen. Nur ist Irene Adler sehr viel cleverer, als zunächst vermutetet. Und damit für Sherlock unglaublich faszinierend. Aber geht es Miss Adler nur darum, sich mit Sherlock zu messen, oder steckt mehr hinter der ganzen Sache?


In "The Hounds of Baskerville" geht es um Henry Knight (Russell Tovey) und den 20 Jahre zurückliegenden Tod seines Vaters. Als Kind hatte Henry mitansehen müssen, wie sein Vater von einem riesigen schwarzen Hund getötet wurde, was ihn all die Jahre verfolgt hat. Jetzt ist er an den Ort des Geschehens, sein Heimatdorf in Dartmoor, zurückgekehrt. Er sucht Hilfe bei Sherlock, und da dieser gerade keinen anderen Fall hat (außer das leuchtende Kaninchen Bluebell) und der Tatort in interessanter Nähe zum hermetisch abgeriegelten Regierungs-Forschungszentrum Baskerville liegt, sagt er zu und fährt mit John nach Dartmoor.
Sherlock nimmt die Geschichte vom schwarzen Höllenhund zuerst nicht ernst, und besucht mit John Baskerville, wo er sich als sein Bruder Mycroft ausgibt und das Ganze als kurze unangekündigte Überprüfung tarnt. Er lernt Dr. Stapleton (Amelia Bullmore) kennen, die genetische Experimente mit Tieren durchführt. Sherlocks Tarnung fliegt beinahe auf, aber Dr. Frankland (Clive Mantle), der ein großer Fan Sherlocks ist, kommt den beiden zu Hilfe.
Nach einer nächtlichen Untersuchung des Tatorts wird Sherlock jedoch gezwungen, seine bisherigen Schlussfolgerungen zu überdenken. Zum ersten Mal kommen ihm Zweifel an dem, was er gesehen hat und zu wissen glaubte…

Die letzte Folge, "The Reichenbach Fall", geht schließlich auf das große Duell zwischen Sherlock und Jim Moriarty (Andrew Scott) ein. Sherlock ist mittlerweile eine richtige Berühmtheit geworden und wird in der Presse gefeiert (sein erster großer, prestigeträchtiger Fall war das Aufspüren des gestohlenen Gemäldes "Die Reichenbach-Fälle"); John als sein Assistent und gleichzeitiger Ruhepol immer an seiner Seite.
Moriarty erscheint wieder auf den Plan mit einem unglaublichen Verbrechen: Dem Diebstahl der Kronjuwelen. Beim anschließenden Gerichtsverfahren tritt Sherlock als Kronzeuge auf, aber trotz der hieb- und stichfesten Beweise wird Moriarty freigesprochen. Damit hat sein Spiel mit Sherlock aber gerade erst begonnen, denn Moriarty will Sherlock zerstören, wie er es bereits bei ihrem letzten Zusammentreffen andeutete. Die Ereignisse spitzen sich zu und alles deutet auf nur einen möglichen Ausgang hin...


Staffel 1 war damals eine große Überraschung und auch ein kleines Experiment – wie würde das Publikum auf eine im 21. Jahrhundert spielende Version von „Sherlock Holmes“ reagieren? Nun, die Antwort war: Sehr enthusiastisch. Die Episoden 1 und 3 („Ein Fall von Pink“ und „Das große Spiel“) wurden in Großbritannien von über 9 Mio. Zuschauern gesehen, Folge 2 („Der blinde Banker“) von etwas über 8 Mio., was immer noch ein sehr gutes Ergebnis ist. In Deutschland fiel die Ausstrahlung der ARD in das Ende der Sommerferien, aber dennoch sank der Marktanteil nie unter den Senderschnitt, und war beim Auftakt mit 4,42 Mio. Zuschauern sogar bei 16,9 %.
Staffel 2 übertraf die Werte der vorangegangenen Staffel sogar noch: Den Auftakt sahen 10,66 Mio. Briten, das Staffelfinale „noch“ 9,78 Mio. (wobei hier auch die Ausstrahlung um eine ganze Stunde nach hinten verschoben wurde; ein sarkastisches „Danke“ von all den ausländischen Fans, deren Zeit vor der Großbrittaniesn liegt...). Wir dürfen gespannt sein, wie sich die 2. Staffel bei ihrer deutschen Erstausstrahlung macht.


Jetzt habe ich euch Fakten ohne Ende um die Ohren gehauen, ohne darauf einzugehen, wie gelungen die neue Staffel denn nun eigentlich ist. Hohe Einschaltquoten sagen ja noch längst nichts über die Qualität aus...
Aber ich kann euch beruhigen: Die Staffel kann das Niveau der ersten Staffel ohne Probleme halten, ja ich würde sogar sagen, sie übertrifft es größtenteils sogar!

Meine Einschätzung
„A Scandal in Belgravia“ ist eine absolut großartige Folge mit vielen Wendungen, herrlichen Charaktermomenten, und einer guten Prise Humor und Drama. Geschrieben wurde sie von Steven Moffat, der offensichtlich in Interviews immer genau das Gegenteil von dem sagt, was er dann letztendlich in der Serie zeigt. *seufz* Lara Pulver ist eine wahre Freude als Irene Adler, die so ihre ganz eigene Art hat, um Sherlock aus dem Konzept zu bringen. Sie ist eine faszinierende Person und Pulver wird ihr in jeder Situation gerecht – sei es als undurchschaubare Kontrahentin oder als beinahe verletzliche Hilfesuchende.
Mark Gatiss darf hier seine Rolle des Mycroft Holmes verstärkt ausbauen, und er schafft es diesen so distanzierten Charakter dem Zuschauer näher zu bringen.
„Scandal“ bietet einige unglaublich lustige Szenen (großartige Montage zu Beginn, die einige Fälle aufgreift) und schafft es, die tiefe Freundschaft zwischen Sherlock und John zu unterstreichen, obwohl der Fokus der Geschichte an sich eher auf Irene Adler liegt. Außerdem bietet diese Folge einige der besten und kreativsten Schnitte der gesamten Serie (s. weiter u.).


„The Hounds of Baskerville“ weicht an einigen Stellen deutlich von der Vorlage ab, nur um dann doch wieder bestimmte Elemente sehr schön einzubinden. So wird z. B. auf den Ritterstand des Sir Henry aus dem Roman dadurch eingegangen, dass Henry hier Knight mit Nachnamen heißt. In Baskerville tragen einige der Charaktere Namen aus dem Roman (Major Barrymore, Dr. Stapleton) und natürlich gibt es die Geschichte vom schwarzen Höllenhund.
Diese Folge wurde von Mark Gatiss geschrieben und er legte v. a. Wert darauf, eine möglichst unheimliche Atmosphäre zu kreieren, da „Der Hund der Baskervilles“ im Grunde Arthur Conan Doyles kleiner Ausflug ins Horror-Genre war.

Russell Tovey als Henry ist toll, v. a. in einer erinnerungswürdigen Szene, bei der er denkt, in seinem Garten den schwarzen Hund zu sehen – sehr gut inszeniert, toll gespielt und musikalisch effektvoll untermalt. Der schlimmste Horror liegt immer in dem, was wir uns vorstellen.
Sherlock und John bekommen einige sehr schöne Szenen, die noch einmal unterstreichen, wie gut sie zusammenarbeiten (als es Probleme in Baskerville gibt, springt John ein und benutzt ohne Zögern seinen Rang als Captain, um Zugang zu bekommen) und wie wichtig sie füreinander sind („I don’t have friends. I just have one.“).
Für Fans scheint diese Folge die schwächste der neuen Staffel zu sein, allerdings liegt das wohl eher daran, dass die Handlung dieses Mal eher geradlinig ist und sich eher auf Atmosphäre und die Beziehungen der Charaktere zueinander konzentriert. Und wenn ich sage „schwächste“, meine ich immer noch: Großartige Folge, aber man muss weniger denken. *g* Was ja auch mal ganz schön ist.

Und dann haben wir das große Finale, „The Reichenbach Fall“. Geschrieben wurde diese Folge von Stephen Thompson, der auch schon „Der blinde Banker“ schrieb, welche von den meisten Fans als die schlechteste aller Folgen angesehen wird. Entsprechend gab es unter den Fans einige, die Sorge hatten, dass gerade diese letzte wichtige Folge den Erwartungen nicht gerecht wird.
Zum Glück wurden diese Befürchtungen nicht Realität. „The Reichenbach Fall“ ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Hier wird die Loyalität einiger Charaktere auf eine harte Probe gestellt, und sie zeigt, wie Freundschaft Menschen verändern kann. Gleichzeitig ist diese Folge aber auch ein Kommentar zur Medienwelt, die sich ihre Stars zuerst aufbaut, um sie dann mit großer Freude kurz darauf in der Luft zu zerfetzen. Wir lernen sogar eine Sensationsreporterin kennen: Kitty Riley (Katherine Parkinson) hat Informationen und sie wird sie nutzen.


Die Schauspieler
Und natürlich ist gerade „The Reichenbach Fall“ auch die Möglichkeit schlechthin für Benedict Cumberbatch, Martin Freeman und Andrew Scott zu zeigen, was sie schauspielerisch zu leisten im Stande sind.
Cumberbatch spielt Sherlock als jemanden, der eine Entwicklung durchgemacht hat seit seinem ersten Zusammentreffen mit John Watson und sich durchaus zum Positiven verändert hat. Er ist immer noch rational, logisch denkend, meist absolut taktlos usw., aber er hat für sich akzeptiert, dass es eben doch Menschen gibt, die ihm etwas bedeuten. Und er handelt entsprechend. Cumberbatch bedient im Grunde das gesamte Spektrum an Emotionen und ist absolut großartig. Für seine Leistung in der großen Konfrontationsszene (und ihr Nachspiel) allein hat er schon alle Auszeichnungen verdient, die es so gibt.

Andrew Scott hat in dieser Folge seinen großen Auftritt, nachdem wir ihn zuvor immer nur recht kurz gesehen haben. Moriarty ist jemand, der immense Mittel zur Verfügung hat, um alles genau so zu inszenieren, wie er es gerne hätte. Er langweilt sich, und deshalb hat er Spaß daran, sich mit Sherlock zu messen, wobei er nie einen Hehl daraus macht, wie er das Ganze zu enden wünscht: Mit Sherlocks Tod. Und ohh, er ist gut! Scott zeigt hier einige Facetten, die wir vorher von Moriarty so nicht gesehen haben, und es war wunderbar, ihm dabei zuzuschauen. Wüsste ich es nicht besser, ich hätte ihm geglaubt. *g*

Martin Freeman schließlich liefert hier ein für allemal den Grund, warum Peter Jackson nur ihn für die Titelrolle in seinem „The Hobbit“-Großprojekt haben wollte und sogar die Produktion verschob, damit Freeman „Sherlock“ drehen konnte. Er ist grandios. Seine letzte Szene ist wohl das Ergreifendste, was wir in dieser Serie bisher zu sehen bekamen, dabei dennoch zurückhaltend und real... wäre ich nicht noch von den vorangegangenen Ereignissen schockiert gewesen, wären mir wohl die Tränen gekommen. Er ist perfekt, das muss man einfach anerkennen. Er gewann bereits einen BAFTA für diese Rolle, und ich hoffe, dass in Kürze der nächste folgt. Alles andere wäre eine Ungeheuerlichkeit. Mein größtes Problem ist hier übrigens gerade, dass ich nicht so viel zu seiner Leistung sagen kann ohne extrem zu spoilern. *g* Glaubt mir also einfach wenn ich sage: Freeman liefert eine herzergreifende, realistische, tiefgründige und teilweise richtig lustige Leistung ab. Er ist der Meister der pointierten Reaktion.

Erwähnt sei auf jeden Fall auch noch Rupert Graves als Detective Inspector Greg Lestrade (ja, jetzt mit dem Vornamen als Bonus! *g*), der in "Hounds" mal kurz vorbeischaut (und einen verdammt coolen Auftritt hinlegt), sowie einige sehr gute Momente in "Fall" hat.
Una Stubbs als Mrs. Hudson ist die Seele in 221 b und darf beweisen, dass sie dazu noch eine recht clevere Frau ist, die selbst in Extremsituationen noch besonnen reagiert.
Natürlich sind alle weiteren Nebendarsteller ebenfalls sehr passend besetzt, und Lou Brealey als Molly Hooper, die Ärztin aus der Pathologie, bekommt auch endlich ihre Gelegenheit zu scheinen.


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Kurz zur technischen Seite: Wie schon weiter oben erwähnt ist der Schnitt und allgemein die Cinematografie nach wie vor vom Feinsten und einfach mal „was anderes“. Es hat mich nie abgelenkt, sondern ließ mich einfach nur kurz denken, „Wow, cool!“ – ich hoffe, dass Fabian Wagner und Charlie Phillips dafür einige Preise einheimsen.
David Arnolds und Michaels Prices Musik verwendet einige der altbekannten Themen und fügt einige sehr gute neue hinzu (gerade ein Thema aus „Scandal“ ist wunderbar dramatisch). Der Soundtrack zu Staffel 1 ist bereits erhältlich (Laufzeit knapp 60 min, mit einer guten Auswahl an wichtigen musikalischen Themen), der zu Staffel 2 erscheint Anfang März.


Eine dritte Staffel hat bereits von der BBC grünes Licht bekommen. Der zuerst von Moffat anvisierte Starttermin im Januar 2013 ist allerdings leider sehr unwahrscheinlich: Beide Hauptdarsteller sind nämlich derzeit gut beschäftigt – Benedict Cumberbatch wird im neuen „Star Trek“ dabei sein und Martin Freeman hat noch dieses kleine Projekt in Neuseeland. Die Fans können sich also vermutlich wieder auf die furchtbar lange Wartezeit von anderthalb Jahren einstellen. Aber man ist ja bereits abgehärtet. *g*

Die ARD zeigt Staffel 2 von „Sherlock“ dieses Jahr kurz vor und zu Pfingsten, und zwar am 17., 27. und 28. Mai. Die einzige Frage, die sich mir zur deutschen Fassung im Moment stellt: Hat man es beim Drehbuch für die Synchronisation geschafft, dass Sherlock und John sich mittlerweile mit "Du" ansprechen? Weiter auf das "Sie" zu pochen, wäre nun tatsächlich ziemlich unglaubwürdig, zurückhaltende Engländer hin oder her. *g*

Fazit: "Sherlock" ist nach wie vor eine fantastische Adaption der "Sherlock Holmes"-Geschichten. Der Zuschauer bekommt in Staffel 2 drei richtig große neue Folgen geboten, mit einer Menge Spannung, tollen Dialogen und Charakterisierungen, einer ordentlichen Portion Humor und... Emotionen. Wie soll man das in Staffel 3 noch toppen? *g*
Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen außer:


GIFs von tumblr.


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6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich kann dir nur zustimmen.
Zuerst hab ich gar nicht mitbekommen, dass die zweite Staffel schon gelaufen war, erst durch Zufall (bzw. Fanfiction) habe ich davon erfahren und musste sie mir gleich anschauen. Wie schon bei der ersten Staffel habe ich meine Eltern gleich mit begeistert, allerdings warten die noch auf die Austrahlung in deutsch.
Ich hoffe, dass dieses Mal in der Synchronisation von "Sie" auf "du" gewechselt wurde. Schon bei "The Great Game" hat mich das Siezen gestört, denn ein paar Dialogen gewinnen einfach an Intensität, wenn sich Sherlock und John duzen anstatt siezen.
Ich persönlich finde die zweite Staffel sogar noch gelungener als die erste, denn diesmal sind alle Folgen gleich bleibend gut. nicht dass "The blind Banker" so schlimm wäre, aber es ist eine Folge, die ich nicht so oft wie die anderen geschaut habe.
"The HOUND of Baskerville" ist vielleicht ruhiger als die anderen Folgen, aber ich finde, dass in dieser Folge mehr die persönlichen Beziehungen zwischen Sherlock und John erklärt werden. Das beste Beispiel "I have no friends. I've just got one."
Die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller ist wieder unübertroffen. Martin Freemans Gefühle in der letzten Folge ... einfach wunderbar und total real. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen, mein Vater ist genauso, wenn er emotional wird.
Und erst Benedict Cumberbatch! Obwohl Sherlock nicht über Gefühle redet, sieht man sie ihm doch an.
Natürlich ist das Ende besonders spannend! Wie hat er es nur geschafft?! Darüber wird gerade in den englischen foren ja viel disskutiert.
Ich bin quasi durch Zufall auf eure Seite gestoßen und eure Art zu schreiben sehr angenehm. Meist denk ich nämlich genauso.

Luanalara hat gesagt…

Vielen dank für deinen ausführlichen Kommentar!:)

Ich bin ziemlich häufig durch Livejournal auf "Sherlock"-Fanseiten unterwegs, von daher war klar, dass ich die neue Staffel sofort bei Ausstrahlung gucken musste. sonst kann man sich da ja nicht mehr aufhalten, bei den Unmengen an Spoilern. *g*

Was Siezen angeht, hoffe ich einfach mal auf den gesunden Menschenverstand der Übersetzer. *hoff* Wenn sich die Hauptcharactere als beste Freunde bezeichnen, sollte man über das "Sie" hinaus sein.^^

"The Blind Banker" ist auch gar nicht schlecht, nur irgendwie einfach schlechter als der Rest.^^ Die Folge hat einige tolle Momente, will mich aber einfach nicht so vollkommen packen. Staffel 2 hat keinen Durchhänger. "Hound" fällt auch hier etwas aus dem Rahmen aufgrund der völlig anderen Atmosphäre, aber die Folge an sich ist einfach wunderbar. Und als ich da nachts so saß und mir das angeschaut habe, hab ich mich auch mehrmals gegruselt. Man kann mich leicht erschrecken. *g*

Oh ja, das Ende von TRF hat für unglaublich viel Diskussionsstoff gesorgt. *g* Wahrscheinlich wird es nachher mit einem Schulterzucken abgetan, so nach dem Motto, "Es ist ein Wunder!" und gut ist. XD
Dazu fällt mir immer dieses Bild ein. Würde perfekt auf die Zeit zwischen Staffel 2 und 3 passen. :D

Die Darsteller sind alle sowas von toll in ihren Rollen. ich leibe es, gerade Martin Freeman dabei zuzuschauen, wie er mit geringster Mimik und Gestik total viel rüberbringt. Er wird grandios sein als Hobbit. Und Benedict Cumberbatch ist ebenfalls eine Idealbesetzung. Lustig ist ja, wie sehr er sich von seiner Rolle unterscheidet, wenn man sieht, wie er sich in Interviews gibt.^^

Es freut mich sehr, dass dir unser Blog gefällt! In letzter Zeit ist es etwas stiller geworden, wir sind doch sehr eingespannt mit Job usw., aber ich habe mir fest vorgenommen es zu verbessern.
Falls du an Fanfiction interessiert bist, ich habe im Moment ein paar Lesetipps auf meinem Livejournal (s. linke Spalte irgendwo) stehen (ansonsten einfach unter dem Tag "Recs" suchen).

Kephiso hat gesagt…

Hi!
Mir hat der Artikel echt gut gefallen - nur dass ich den H.O.U.N.D. noch besser fand als the Reichenbach Falls... die waren ziemlich verwirrend, und ich hab immer noch nicht alles verstanden...

Ich liebe Mofftiss einfach, und da kann Thompson leider nicht mithalten!

Naja, ich bin sicher, die Auflösung ist genial - ich mein, die ist ja schon gefilmt, also brauchen wir uns keine Sorgen machen!

Was ich auch noch wunderbar fand waren die Audiokommentare ... Die sind zumindest auf der englischen DVD mit drauf, und ich hab mir jeden der vier mindestens schon zweimal angehört, wenn nicht sogar öfter!

Ich mag TV-Serien eigentlich gar nicht, weil ich die Schauspieler - ehrlich gesagt - bescheiden finde (auch Fringe z.B., und da mag ich die Thematik, und wenn ich etwas mag, kann ich über die meisten Fehler eigentlich hinwegsehen).

Aber Sherlock und co sind einfach so genial gespielt -teilweise sogar deutlich besser als so manche Kinocharaktere. (Lustig fand ich, als ich mir vorgestellt hab, wie sich das anfühlen muss für Benedict Cumberbatch, wenn er sich mit seinem Drehbuchautor die ganze Zeit streiten muss vor der Kamera!^^)

Ich bin auf die Serie auch (in gewisser Weise) durch Fanfiktion gekommen - ich hab mir die kompletten Werke Doyles gekauft und hab dann rumgefragt was ne gute Verfilmung ist ... und dann hab ich mir gleich beide Staffeln (auf Englisch) gekauft...

Und ich liiiiiiiiebe Sherlock's Stimme, ich finde Mycroft genial und ich bin Johnlock Shipperin - es gibt einfach sooooo viele wunderbare John/Sherlock Momente, die man als Schreiberin ausnutzen kann! :D

Was ich aber echt schrecklich finde, ist die deutsche Synchronisation - aus dreierlei Gründen:

1) Sie SIEZEN sich?!
2) Wo ist Sherlocks tiefe, raue Stimme hin?!
3) Ich finde Johns Stimme einfach nur annoying. Die ist nicht gut.
Vorallem, wenn man die Originalstimmen kennt... Ich werde wohl immer Cumberbatchs drawl mit Sherlock verbinden und Freemans ruhige, oftmals ungläubige Stimme mit John... Und ich bin froh drum.

Was mir persönlich vor allem gefällt, ist Sherlocks Darstellung an sich.
Ich bin mit einer Psychologin befreundet, bei der ich auch in "Behandlung" bin (wegen Hochbegabung), und sie hat mir so typische Kennzeichen der Hochbegabung aufgelistet - und Sherlock hat sie alle.

Er ist quasi ein extremes Beispiel für Hochbegabung (nimmt Gefühle anders wahr, hat eine andere Definition für "personal space" und Takt [die für nicht-hbler normalerweise unverständlich ist], er hält andere auf Abstand [weil sie ihn nicht verstehen und normalerweise verletzen?] und noch einige weitere Sachen, die mir jetzt natürlich entfallen sind, an die ich mich aber garantiert wieder erinnern kann, wenn ich diesen Kommentar abgeschickt hab -.-)
Und dass er einen so guten Freund in John gefunden hat, macht auch mir Hoffnung (ich ecke auch häufig an und begeistere mich für völlig andere Sachen als meine Freunde; ich muss mich immer zurück halten und kann nicht "ich" sein, sondern bin immer nur eine "gefilterte" Version), dass ich mal so jemanden finde... :)

Danke für diesen tollen Artikel, der war wunderbar zu lesen!

Liebe Grüße,
Kephiso

Luanalara hat gesagt…

Schönes langer Kommmentar, danke schön! :) Es freut mich, dass dir der Eintrag gefallen hat; ich hatte auch sehr viel Spaß beim Schreiben. :)
HOUND gewinnt mit der Zeit und mehrmaligem Anschauen deutlich - die Folge ist vom stil her deutlich anders als die anderen, aber auf ihre Art sehr gut. Was an TRF macht dir denn noch Mühe (außer der nicht vorhandenen Auflösung *g*)? Ich hab da viel zu gelesen, und für diverse Hintergrundtheorien kann ich TheFinalProblem empfehlen.

Auf der dt. DVd sind die Audiokommentare ebenfalls drauf und sie machen richtig Spaß. :) Allzu oft höre ich mir die Audiokommentare allgemein nicht an, es ist manchmal etwas anstregend, aber manche gefallen mir sehr gut und sind gleichzeitig auch sehr detailreich (nicht nur "Sherlock", ich fand z. B. auch die Kommentare auf "Der Wixxer" oder "Der Schuh des Manitu" wirklich gut).

Die Qualität von TV-Serien nimmt zum Glück zu (v.a. aus der UK und den USA), aber gerade hier in Deutschland neigt man leider noch oft dazu, es auf Trash zu produzieren, weil das die Masse ja angeblich sehen will. *seufz* "Sherlock" hat wirklich eine hohe Qualität, aber das kenne ich von den Mini-Serien der BBC auch nicht anders (z. B. diverse Jane Austen-Verfilmungen). Und die Schauspieler sind in der Tat häufig extrem gut. Bei den Briten kommt hinzu, dass dort sehr viele Schauspieler ständig zwischen Film, TV und Theater wechseln, was ich zumindest mit dafür "verantwortlich" mache, dass die Qualität so gut ist.

Doyle hat da schon ein herausragendes Werk (mit vielen kleinen Fehlern *g*) geschaffen, und ich finde man merkt "Sherlock" deutlich an, dass Mofftiss Fans der Romane sind. So viele kleine Anspielungen!

Jaja, die liebe Synchro, das ist ja immer Geschmackssache. Ich finde sie eigentlich, v.a. was die Übersetzung angeht, ganz gut gelungen. Das Siezen nervt mich auch sehr, aber wie gesagt, vielleicht gibt es für das Synchronstudio da auch Vorgaben, keine Ahnung. Benedict Cumberbatch hat natürlich eine sehr auffällige Stimme und mir fällt spontan auch kein deutscher Sprecher ein, der so klingt. Sooo unpassend find ich den Sprecher aber nicht, da er zumindest so jung klingt wie Sherlock aussieht. *g* Ansonsten kann man ja immer auf die Originaltonspur ausweichen, das ist schon sehr praktisch an DVDs.^^
Cumberbatch hat auch diverse Hörbücher eingesprochen, die lohnen sich auch!

Sherlock bezeichnet sich zwar als Soziopath, aber das halte ich, wie so viele andere Fans auch, für eher unwahrscheinlich. er ist definitiv hochbegabt und in HOUND weist Lestrade ja auch drauf hin, dass er Aspergers hat, was viele seiner Verhaltensweisen ebenfalls erklärt.
Ich denke, es ist dann wirklich nicht leicht (wie du ja selbst auch sagst), sich immer überall einzufügen, weil Menschen mit Hochbegabung leichter anecken. Ich kenn das nur aus Berichten, aber grob scheint es da meist zwei versionen zu geben: diejenigen, die sich komplett verstellen, um akzeptiert zu werden; und diejenigen, die genau das nicht tun und es deshalb gerade als Kind in der Schule sehr schwer haben und zum "Freak" werden. Es ist unfair, aber leider wissen Kinder es oft nicht besser...
Ich hoffe auf jeden Fall für dich, dass du irgendwann auch genau diese eine tolle Person findest, die dich einfach sein lässt wie du bist. Vermutlich wird es sogar mit dir etwas einfacher, da du keine Köpfe im Kühlschrank aufbewahrst (vermute ich mal *g*). :)

Danke nochmal für den lieben Kommi. :)

Kephiso hat gesagt…

Ich schau keine Serien und eigentlich auch nur sehr wenig Filme, aber ich hab jetzt Sherlock eben gesehen und dann noch Fringe, und ich fand Sherlock tausendmal besser!

Ich hab bloß die rein englischen DVDs, und da ist eben nur die englische Tonspur drauf, und ich bereus nicht.

Naja, Symptome des Aspergers (hab ich gestern erfahren) sind ziemlich häufig in der Hochbegabung - das sind "Coping strategies" um mit der ständingen Sinnesüberreizung fertig zu werden.
Ich hab grad ein wenig über Asperger nachgelesen, und finde, dass Sherlock auf jeden Fall nicht daran erkrankt ist;
eher wie bei mir (ich hatte gestern Psychologen Termin, deswegen weiß ich jetzt wieder mehr), also er nutzt diese Verhaltensstrategien, um sich selbst zu schützen.

Das mit den Überangepassten und den "Freaks" stimmt so, nur die Überangepassten sind deutlich häufiger.
Ich hab jetzt ein "Verbot" bekommen, mich zu sehr anzupassen, weil das unglaublich viel Energie verbraucht.

Bei mir z.B. äußert sich das so:
Ich denke "mit" den Leuten mit, weiß oftmals schon bevor jemand seinen Satz beendet, was er sagen will, wenn derjenige eine halb lustige Sache erzählt (vor allem bei Lehrern), weiß ich genau an was der gerade denkt und kann mitlachen, während die meiste meiner Klasskameraden mich nur blöd anschauen.

Manchmal wünsche ich mir, ich hätte mit diesem Anpassen gar nicht erst angefangen, aber anders gesehen: "I think better when I talk aloud", und während ich normalerweise ziemlich happy bin, einfach für mich allein zu arbeiten und zu denken, an manchen Tagen brauche ich einfach menschlichen Kontakt.

Danke für deine schnelle Antwort!

LG,
Kephiso

Luanalara hat gesagt…

Ich gucke normalerweise nur im Kino oder auf DVD, Serien im TV zu folgen ist nicht mehr so mein Ding. "Sherlock" ist auch so eine Serie, die einen irgendwie reinsaugt, ob man will oder nicht (siehe Oellig, die sich zuerst mit einem "Och nee, Kirmis interessieren mich nicht so" abwendete, nur um später der Serie total zu verfallen. *g*). :)

Das Asperger-Syndrom wird ja auch nur einmal erwähnt und es wird auch nicht klar, ob es ernst gemeint ist oder nur so eine Art blöder Kommentar zu Sherlocks häufig seltsamen Verhaltensweisen.
Ich hab auch schon von anderen Leuten mit HB (oder Eltern von HBlern) gelesen, dass sie manche von Sherlocks Eigenheiten kennen - z. B. dass er zwar die ganze Wohnung mehr oder weniger verwüstet, aber sein Zimmer perfekt aufgeräumt ist (und er sogar einen Sockenindex hat *g*). Eine merkte an, dass das bei ihrem HBler-Kind auch so ist - Chaos überall kein Problem, nur im eigenen Zimmer auf gar keinen Fall. Irgendwie muss man ja mit der Reizüberflutung fertig werden. :)

Ich denke es ist wichtig, sich nicht zu sehr anpassen zu wollen - wie du sagst, es verbraucht unglaublich viel Energie sich ständig zu verstellen, und ich kann nur versuchen mir vorzustellen wie anstregend das manchmal sein muss.
Wenn ich richtig gesehen habe, bist du ja noch ziemlich jung, von daher ists ja total verständlich, dass du versuchst dich an die anderen anzupassen. Aber du wirst da deinen eigenen Weg finden. :)

Ja, menschlicher Kontakt ist sehr wichtig und natürlich wünschst du dir das, auch wenn du vielleicht oft lieber allein arbeitest, weil es einfacher für dich ist. Aber man sieht ja auch an Sherlock, wie er sich durch den Einfluss von John langsam verändert hat. Angepasst kann man das wirklich nicht nennen *g*, aber John ist eine Konstante udn gibt ihm Halt.

Ich antworte immer schnell, wenn ich nicht gerade im urlaub oder beruflich verreist bin. :)