Sonntag, 20. September 2009

Wickie und die starken Männer


 

Wickie und die starken Männer ist Michael "Bully" Herbigs neuester Streich. Wenn ich den Film mit einem Wort beschreiben müsste: Unterhaltsam.  Und zwar für Kinder und Erwachsene.

Michael Herbig wollte mit diesem Film vor allem Kinder ansprechen - und sich selbst einen kleinen Traum erfüllen, denn er kommt aus einer Generation, die mit der Zeichentrickserie Wickie und die starken Männer  aufgewachsen ist. Die war damals, nachmittags um 10 nach 5 Uhr auf dem ZDF, ein richtiges Event für Kinder und lief erfolgreich genug, dass sie bis heute immer wieder wiederholt wurde.

Die Geschichte des Films ist nicht allzu anspruchsvoll: Wickie, der überaus kluge Sohn des Wikinger-Oberhaupts Halvar, bleibt durch einen Zufall als einziges Kind seines Heimatdorfes davon verschont, vom Schrecklichen Sven, einem überaus gefürchteten Piraten, und dessen Mannschaft entführt zu werden.  Die brauchen die Kinder nämlich, um an einen sagenumwobenen Schatz zu kommen. Wickie nimmt zusammen mit seinem Vater und den starken Männern die Verfolgung auf. Wickies kluge Einfälle haben schließlich bisher immer zum Erfolg geführt.

Das Casting für die sechs starken Männer wurde ja auf Pro7 übertragen und man muss sagen, dass Herbig sehr gute Arbeit geleistet hat. Alle machen ihre Sache großartig, wobei mein Favorit Patrick Reichel als singender Ulme war. Jonas Hämmerle hat mir in der Titelrolle auch sehr gut gefallen, und vor allem sein Spiel mit Mercedes Jadea Diaz als Ylvi war herrlich. (Außerdem kann ich mir nicht helfen: Er erinnert mich in seiner Wickie-Aufmachung unglaublich an ein kleines Mädel aus unserem Dorf...) Er hat Wickies fröhliche Art sehr gut rübergebracht und hat frisch gespielt.

Die Piraten waren natürlich köstlich! Günther Kaufmann war perfekt als Schrecklicher Sven; er strahlte richtige Autorität aus und man glaubte sofort, dass die anderen Piraten alle vor ihm kuschen.  Christoph Maria Herbst lässt mich immer zweimal hingucken, irgendwie erkenne ich ihn in der Rolle kaum. Was natürlich kein Nachteil ist. ;) Er war jedenfalls auch sehr lustig und schön fies. *g* Auch die anderen haben ihre Rollen überzeugend gemeistert. Michael Herbig konnte es sich natürlich nicht nehmen lassen, eine kleine Rolle zu übernehmen - er spielt den Journalisten Ramon Martinez Congaz vom spanischen Depeschendienst und ist in dieser Rolle wie immer herrlich. Zumindest hab ich mich sehr gut amüsiert. ;)

Der Film hatte ein recht hohes Budget und das sieht man auch. Die Optik ist großartig - man sieht, das viel Geld hineingesteckt wurde. Auch die Maske und die Kostüme sind toll; die starken Männer sehen ihren Zeichentrickvorbildern so ähnlich, wie man einer Zeichentrickfigur nur sehen kann. Es ist ein wenig schade, dass die Ausstattung einem etwas mehr verspricht, als die Story halten kann. Davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen, sich den Film anzusehen.

Mir persönlich haben dann auch mehrere kleine Anspielungen auf andere Filme sehr gefallen, so natürlich das "Wir brauchen ein größeres Boot." gegen Ende, oder das Dämonen/Piratenschiff mit schwarzen Segeln, dessen Crew direkt aus der Hölle kommt...*g*

Das Kino war gut 1/3 gefüllt (an einem Sonntagabend)  und das Publikum ist gut mitgegangen.

Alles in allem ein vergnüglicher Abend, der mich mit einem breiten Lächeln nach Hause geschickt hat.

1 Kommentar:

Oellig hat gesagt…

Was ich im Trailer gesehen habe, hat mir soweit ganz gut gefallen. Die bekannten Charaktere der Zeichentrickserie scheinen –zumindest von der Optik her- durchweg wirklich sehr gut getroffen worden zu sein (mehr kann ich zur Zeit ja noch nicht beurteilen, da ich den Film noch nicht komplett gesehen habe).

Das mit den Anspielungen auf andere Filme ist mir auch schon im Trailer und den veröffentlichen Ausschnitten aufgefallen. Die Szene, wo Halvar im Gebirge/Felsen seinem Schiff hinter her läuft und hinter ihm die geifernde Meute hat mich an irgendwas bzw. irgendeine andere Filmszene spontan erinnert. Hm....aber an welche bloß? *g*.

Mir den Film im Kino anzuschauen, dafür reicht leider momentan mein enges Zeitfenster nicht aus. Werde ihn mir aber sicherlich auf DVD holen, schon aus nostalgischen Gründen, denn auch Wickie war damals in meiner Kindheit eine meiner absoluten Lieblingsserien :).


Zitat:
"denn er kommt aus einer Generation, die mit der Zeichentrickserie Wickie und die starken Männer aufgewachsen ist. Die war damals, nachmittags um 10 nach 5 Uhr auf dem ZDF, ein richtiges Event für Kinder"

Das kann ich bestätigen! Sowohl die Uhrzeit als auch den Event-Charakter....ich bin sozusagen Zeitzeuge *g*. Und das mit dem Testbild vorher (Bully erwähnte es ja in diversen Interviews) stimmt auch LOL. Und es gab tatsächlich noch nicht in jedem Haushalt einen Fernseher, man glaubt es ja kaum^^. Wenn man dann einen besaß, dann war das noch was gaaanz Besonderes.

Ach ja, das waren noch Zeiten *seufz*. Das Fernsehen bestimmte noch nicht den Alltag der gemeinen, breiten Bevölkerung; es gab nur zwei bis drei Programme, zwischen denen man zappen konnte....obwohl eigentlich auch das nicht, denn zum umschalten musste man tatsächlich den Allerwertesten in die Höhe hieven und sich BEWEGEN (heutzutage unvorstellbar *g*); es gab durchweg noch anständiges Programm und sehenswerte Sendungen (nicht so ein DailySoap-, Gräfin-sucht-Schwiegertochter-vom-Bauern- oder Deutschland-sucht-den-nächsten-Volltrottel und Germanys-next-was-weiß-ich-auch-immer Castingtrash wie heutzutage auf sämtlichen Sendern). Und auch RealiyTV existierte noch nicht. Gott, war das erholsam^^. Und es gab sogar noch die netten Damen, die die nächste Sendung ankündigten, die Programmansagerinnen....
ja, die habe ich noch erlebt^^.

(Jemine, ich komme mir jetzt grad so sterbensalt vor, fast schon scheintot *g*).