Tag 1 - Sonntag (Umgebung und Museen)
Unser Flug ging morgens um 8 Uhr, was ja eine halbwegs humane Zeit ist. Da wir allerdings ein gutes Stück bis zum Flughafen fahren mussten, waren wir trotzdem um 4 Uhr wach. Grausam. Der Flug war uninteressant und wir landeten pünktlich um kurz nach 8 Uhr auf dem Flughafen London Heathrow. Über Heathrow hat man ja schon so allerhand gehört und er ist auch wirklich... groß, aber wir haben uns gut zurechtgefunden und wurden am Ausgang nach der Gepäckausgabe gleich von netten Flughafenangestellten angesprochen, die uns Stadtpläne usw. in die Hand drückten und auch Fragen beantworteten. Nicht dass wir wirklich welche gehabt hätten - die Tube versteckte sich nicht grade, und so kauften wir unsere Oystercards (unerlässlich für eine einfache Nutzung des Londoner Verkehrssystems) und machten uns auf Richtung Earl's Court und von dort mit der District Line nach Bayswater. Unser Hotel war das Best Western Phoenix und nur ein paar 100 m von der Tube-Station entfernt. Unser Zimmer war morgens um ca. 10 Uhr natürlich noch nicht fertig, aber wir konnten unsere Koffer zurücklassen und machten uns daran, die Gegend zu erkunden. Die angrenzende Hauptstraße Queensway besteht im Grunde aus Souvenirläden, Restaurants jeglicher Art, ein paar Supermärkten und weiteren Restaurants und Souvenirläden. *g* Eine Post gibt's aber auch und die Mitarbeiter waren freundlich.
Wir wanderten bis zu den Kensington Gardens, wo wir uns erstmal auf den Rasen setzten und uns ausruhten. Außerdem planten wir mal flott den restlichen Tagesablauf und starrten die seltsamen Bäume im Park an.
Vom Park machten wir uns auf zur Portobello Road in Notting Hill, um den berühmten Portobello Market zu besuchen. Es war zum Glück nicht zu überlaufen und es gab einige interessante Stände und Läden mit Kleidung und Schmuck - allerdings war uns fast alles zu teuer. War interessant, aber der Markt hat mich jetzt nicht unbedingt umgehauen. Wir gingen zurück zum Hotel und bezogen unser Dreibettzimmer. Das BW Phoenix ist in einem älteren Gebäudekomplex untergebracht und hat entsprechenden Charme. Zimmer und Bad waren sauber und hatten eine ordentliche Größe, nur der Kleiderschrank reichte wirklich nicht für drei Personen. *g* Das Frühstück bot übrigens gute Auswahl und ich würde das Hotel durchaus wieder buchen. Wir waren zufrieden.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, besuchten wir zwei Museen: Das Natural History Museum und das Victoria & Albert Museum. Im Natural History Museum schauten wir uns aus Zeitmangel nur die Dinosaurier-Abteilung an, diese war aber sehr interessant, schon allein, um einmal eine Vorstellung dieser Größenverhältnisse zu bekommen.
Direkt nebenan liegt das V & A, welches v. a. für seine umfangreiche Sammlung an Skulpturen, Plastiken, Keramik, Einrichtung und Kleidung bekannt ist. Das Gebäude an sich ist von innen auch sehr beeindruckend und wir verbrachten einige Zeit damit, durch die Gänge zu stromern. Es folgen ein paar Beispiele der Skulpturen und Kleider - die Skulptur zeigt Samson, wie er einen Philistiner tötet. Es gab einige Statuen von Samson, die ihn dabei zeigen, wie er Philistiner tötet. Das scheint sein liebster Zeitvertreib gewesen zu sein.
Die Kleidungsstücke zeigen v. a. Kleider für die Dame von Welt und veranschaulichen dabei sehr gut, wie sich der Kleidungsstil über die Jahrhunderte gewandelt hat - von den ausladenden und unglaublich unpraktischen Roben des Barock bis zum modernen eleganten Abendkleid.
Vom V &A sind wir dann noch zu Harrod's, denn eigentlich muss jeder Tourist dieses riesige Kaufhaus zumindest einmal gesehen haben. Und nun ja - einmal reicht mir auch vollkommen. *g* Natürlich ist das alles beeindruckend anzusehen und die ganzen Markenartikeln kann ich mir sowieso nicht leisten, aber mir persönlich war das einfach zu viel Glanz und Glorie. Die Lebensmittelabteilung hat ein paar sehr schöne Sachen, aber natürlich muss man sich auch dort auf ordentliche Preise einstellen.
Tja, jetzt hab ich das ganze mal gesehen und das reicht für dieses Leben. *g*
Mittlerweile waren es auch schon 7 Uhr abends und so machten wir uns auf zurück zum Hotel. Zu Abend gegessen haben wir in einem der Bella Italias auf dem Queensway - dabei handelt es sich um eine große italienische Restaurantkette mit annehmbaren Preisen und ordentlichem Essen. Der Service war auch sehr freundlich.
An dem Tag, an dem sich die Siegerparade der britischen Olympiateilnehmer von The Strand auf zum Buckingham Palace machte, zog es uns raus aus der Stadt - wir wollten die Kew Gardens und Hampton Court Palace besuchen.Wetter: trocken, aber kühl und ziemlich windig. *grummel* Unser erstes Ziel hieß Kew Gardens, da man mit der District Line Richtung Richmond gleich eine Tube-Station dafür hat. Umsteigen mussten wir mal wieder am Earl's Court und es verblüfft mich jedes Mal aufs Neue, dass dieser doch recht große Knotenpunkt auf den District Line Bahnsteigen keine digitale Anzeigetafel hat, sondern dieses schicke Teil, auf dem Pfeile aufleuchten, wenn die nächste Bahn einfährt:
Ernsthaft. Man steht also um diese tolle Anzeige geschart und starrt sie an, immer darauf hoffend, das die benötigte Bahn die nächste ist. Ist sie natürlich nicht. Und man hat auch keine Ahnung, wie lange man denn nun da rumstehen muss. Und das am Earl's Court! Jede noch so mickrige Tube-Station, an der wir aus-/umsteigen mussten, hatte eine halbwegs brauchbare digitale Anzeigetafel, aber Earl's Court hat sowas nicht nötig. So ist's ja auch viel lustiger! Juchee!
Nun, wir mussten dann nur drei Bahnen oder so warten, bis tatsächlich mal eine nach Richmond fuhr. In Kew angekommen, nahmen wir die Unterführung und folgten dann brav den Schildern zu den botanischen Gärten. Und hach, was sind die Kew Gardens schön! Wir haben gleich mal mit dem Palmenhaus angefangen und wurden sofort von der tropischen Luft erschlagen. *g* Aber sehr faszinierend und auch sehr zugewuchert:
Vom Palmenhaus aus wanderten wir zum Steingarten, ganz wunderbar angelegt! In der Nähe gibt es auch das Davies Alpine House, welches erst 2006 erbaut wurde und dabei auch etwas ist, worauf man recht stolz sein kann. Alpine Bedingungen sind nämlich nur extrem schwierig nachzustellen und die Luft in diesem sehr stylisch aussehenden Gewächshaus war großartig. Ich müsste echt nochmal in die Berge fahren...
Nach dem Alpenhaus gingen wir ins nahegelegene Princess of Wales Conservatory. In diesem werden verschiedene Klimazonen Tür an Tür gezeigt - es war schon interessant von der tropischen Zone in die Wüstenzone zu gehen, v. a. auch die ganzen unterschiedlichen Kakteen zu betrachten. Außerdem gab es fleischfressende Pflanzen. :)Danach gingen wir wieder in Richtung des Palmenhauses, um das daneben liegende Wasserlilienhaus zu besuchen. Es ist vergleichweise klein, aber auch herrlich zugewuchert mit allen möglichen Kletterpflanzen (z. B. gleich im Eingangsbereich Kürbisse und Chili, später dann auch Passionsblumen) und die Seerosen sind einfach schön anszusehen.
Vom Wasserlilienhaus aus folgten wir der Pagoda Vista (dabei kamen wir auch durch den Rosengarten, der im September natürlich leider nicht mehr viel zu bieten hat), einem breiten Grasweg, der direkt auf die chinesische Pagode zuführt. Bis dort sind wir aber nicht gegangen, sondern sind sozusagen vorher abgebogen und haben uns auf den neuen Xstrata Treetop Walk begeben. In ca. 16 m Höhe wurde ein Gang in den Baumkronen angelegt, und man sieht das Ganze einmal aus der Vogelperspekteive. Nicht unbedingt etwas für Leute mit Höhenangst, da der Boden aus Eisenplatten mit kleinen Löchern drin besteht und bei Wind (wie bei unserem Besuch) die ganze Konstruktion auch ein wenig wackelt. *g* Von dort oben hatte man aber einen schönen Blick auf das Temperate House. Dieses wurde 1863 zum ersten Mal eröffnet und ist noch immer ein beeindruckendes Bauwerk. David Nash hatte während unseres Besuchs eine Ausstellung mit Skulpturen und davon fanden sich einige im Temperate House.
Schließlich gingen wir noch kurz ins Evolution House, das recht nett erklärt, wie das denn damals mit den Pflanzen so angefangen hat auf der Erde. Und dann hatten wir auch schon 14 Uhr, und da wir noch nach Hampton Court wollten, haben wir die Kew Gardens hinter uns gelassen. Sie sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert, sicherlich ganz besonders im Frühling, wenn die ganzen Blumengärten sich von ihrer besten Seite präsentieren können.
Wir nahmen die Tube bis nach Richmond und stiegen dort in den Bus R68, der uns sozusagen direkt vor den Haupteingang des Hampton Court Palace brachte. So sieht das Ganze aus, wenn man durch das erste Tor kommt:
Durch die Gärten kann man auch ohne Ticket laufen, aber wir wollten natürlich auch den Palast sehen, und das Labyrinth ausprobieren. Der Palast war früher Hauptsitz von Kardinal Wolsey, einem engen Vertrauten von König Henry VIII. Nachdem Wolsey jedoch in Ungnade gefallen war (passiert bei dem guten Henry ja recht schnell), hielt sich Henry selbst öfter im Palast auf, zu dem Zeitpunkt wohl auch noch mit seiner zweiten Ehefrau Anne Boleyn. Dementsprechend beziehen sich auch viele Ausstellungen im Palast auf Henry VIII. oder die Tudors im Allgemeinen.
Es ist ein wirklich beeindruckend großes Gebäude und wir besichtigten die Zimmer des jungen Henry (in denen sein Leben in informativen Texten dargestellt wird) und die Gemäldeausstellung "The Wild, the Beautiful, and the Damned". Dabei handelt es sich um eine Sonderausstellung mit Gemälden der Mätressen von Charles II. (und meine Güte, hatte der viele) und Informationen dazu, was es damals bedeutete, Mätresse am Hof des Königs zu sein (einerseits vom König mit Juwelen überschüttet, andererseits von anderen als Hure verachtete, und in steter Angst, dass der König seine Gunst entzieht).
Außerdem schauten wir uns den großen Speisesaal sowie die dahinterliegenden Privatgemächer des Königs an. Im Speisesaal sind die Wände mit riesigen Wandteppichen behängt und es lagen Decken auf den Tischen, die darüber informierten, wie zu Henrys Zeiten so ein Bankett abgelaufen ist. Was da aufgetischt wurde... dazu kann man sich im separaten Gebäude auch die Küchen anschauen, so wie sie zu eben jener Zeit ausgesehen haben. Was das eine Arbeit gewesen sein muss...
Auch sehr schön ist die Gartenanlage zur Rückseite des Palastes, selbst wenn leider der große Springbrunnen aufgrund eines offensichtlichen Algenproblems stillgelegt war. *g* Das Foto unten zeigt den... tja, großen See würde ich sagen. Gehört alles noch zum Palast - rechts liegt irgendwo u. a. ein Golfplatz, links ist Waldgebiet, irgendwo musste der König ja jagen gehen.
Hampton Court Palace ist die etwas längere Fahrt auf jeden Fall wert. Sehr beeindruckendes Bauwerk und man kann dazu tatsächlich mal durch ein richtig schönes Labyrinth laufen. Wir brauchten nur ca. 10 min, der Durchschnitt liegt wohl bei 20 min. Haha!Zurück in die Innenstadt sind wir mit dem Zug gefahren; bis Waterloo braucht die Bahn etwas über 30 min, dafür muss man aber auch nicht umsteigen oder so und man kann mit der Oyster Card bezahlen.
Abends gingen wir in den Phoenix Pub bei uns um die Ecke (Moscow Road). Das Essen war nicht allzu teuer und war auch ganz gut soweit. Nur bestellt Erbsen ab, falls sie euch danach fragen! Ich bin ja wahrlich kein Gourmet, aber die schmeckten nach... nichts. Wirklich, nach nichts. Waschechte Tiefkühlerbsen, mit denen man nichts weiter gemacht hat als sie aufzuwärmen. Oder Mutproben, wer von uns mehr davon essen kann...
Tag 3 - Dienstag (Shoppen und Musical)
Unser - wie jedes mal zum Scheitern verurteilter - Versuch shoppen zu gehen.Wir begannen jedoch mit dem Leicester Square und der TKTS Box, um Tickets für "Sweeney Todd" zu ergattern. Das näherte sich nämlich hart dem Ende seiner Laufzeit und wir wollten uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen, Sondheims mittlerweile wohl bekanntestes Musical (auch Dank des gelungenen Films mit Johnny Depp) auf der Bühne zu erleben. Und dann noch mit so einer Cast! Michael Ball, einer der Musicalstars des West End, als Sweeney, und Imelda Staunton (aus der britischen Film- und Theaterlandschaft nicht wegzudenken und hierzulande sicher am ehesten als pinkgekleidete Prof. Umbridge aus den "Harry Potter"-Filmen bekannt) als Mrs. Lovett! Wir entschieden uns für die günstigeren Tickets für 29,- GBP und bekamen dafür Plätze auf dem oberen Rang - freie Sicht auf die Bühne, nur eben weiter oben.
Danach statteten wir Covent Garden einen Besuch ab, deckten uns bei Thorntons mit Toffees und Schokolade ein, und im Tea Palace mit - Tee, welch Überraschung! Außerdem mussten meine Freundinnen dringend originale Cupcakes kaufen. Die sahen aber auch wirklich gut aus (und waren ausnahmsweise mal nicht regenbogenbunt). Von Covent Garden aus machten wir uns auf zu den Seven Dials, einem kleinen Platz in Soho, der für seine teilweise ausgefallenen Shops und Designerstücke bekannt ist. Die Preise waren leider auch entsprechend.
Danach gingen wir die Charing Cross Road hinunter, v. a. da ich händeringend nach einem Buchladen suchte, um mir endlich Pratchetts/Gaimans "Good Omens" zu kaufen. Tja, und Charing Cross Rd. ist schließlich die Büchermeile schlechthin. So wurde ich dann auch glücklicherweise recht schnell fündig. Und dann landeten wir auf der Oxford Street. Diese Straße gilt ja als ein wahres Shoppingparadies, aber ich kann ihr einfach nichts abgewinnen. Ihr fehlt jeglicher Charme, sie ist immer absolut überfüllt und die Läden varieren von Marks & Spencer über Top Shop zu H & M und Esprit usw. Also wirklich nichts, was man nicht auch sonst überall findet. Nach wie vor war unser Shoppen nicht von Erfolg gekrönt worden (bis darauf, dass ich mein Buch gefunden hatte). Wir gingen die Regents Street hinunter und landeten irgendwann am Picadilly Circus, wo wir eine kurze Pause einlegten und jetzt wahrscheinlich auf diversen Touristenfotos zu sehen sind. *g* Wir kauften ein paar typische Touristensouvenirs (für zu Hause) im angrenzenden riesigen Souvenirshop und endeten wieder am Leicester Square. Wäre dieser Platz doch nur hübscher anzusehen...
Mittlerweile waren es auch um die 5 Uhr und wir wollten natürlich rechtzeitig am Adelphi Theatre sein, also machten wir uns langsam auf Richtung The Strand. Wir schauten auf dem Weg kurz in der National Portrait Gallery rein, die einige großartige moderne Werke ausgestellt hatte (es war wohl gerade ein Wettbewerb gelaufen). Manches war absolut fotorealistisch, sehr beeindruckend.
Gegenüber des Adelphi fanden wir ein Bella Italia, und da wir die Kette ja schon kannten, haben wir dort zu Abend gegessen. Und danach ging's ins Musical.
"Sweeney Todd" ist einfach ein fantastisches Musical. Die Produktion war sehr gut, das Bühnenbild sehr funktional und schnell wandelbar und der Sound ebenfalls in Ordnung. Es war sehr interessant, die im Film fehlenden Stücke zu sehen (z. B. "Kiss me", das Duett zwischen Johanna und Anthony), und auch die Vertiefung der Nebencharaktere zu erleben. V. a. Richter Turpins unglaublich mieser Charakter wird im Film eher angedeutet, während es im Stück zwei doch sehr verstörende Szenen gab (großartig gespielt von John Bowe), die seine ganzen Abgründe offenlegen. Michael Ball ist ein überzeugender Sweeney und spielt im Grunde absolut gegen seine üblichen Rollen an (Ball ist sonst eher der nette oder romantische Held). Er lobte uns am Ende beim Schlussapplaus auch sehr nett mit seinem "Ihr seid das beste Publikum, das wir diesen Abend hatten!" *g* Imelda Staunton stiehlt ihm jedoch ein wenig die Show, was sicherlich auch an der Rolle der Mrs Lovett liegt - sie hat einige lustige Momente schon in den Liedern, und Staunton trieb vieles davon richtig auf die Spitze. Auch ihre Verliebtheit zu Todd kam sehr gut rüber und ihre Zerrissenheit gegenüber Toby, für den sie zwar Muttergefühle entwickelt, den sie aber dennoch fallen lässt, als er ihren Plänen im Weg steht. Einfach toll!
Nach dem Musical gingen wir noch zur Jubilee Bridge und versuchten uns an Nachtaufnahmen Londons. Nun ja. So um 11 Uhr waren wir dann auch tatsächlich wieder im Hotel. *g*
Tag 4 - Mittwoch (Southbank Walk)
Unser letzter wirklicher Urlaubstag bestand v. a. aus Rumlaufen. Ganz viel Rumlaufen. Wir starteten an den Houses of Parliament und Big Ben, die wirklich sehr beeindruckend sind. Die Fassade ist fantastisch und lässt sich sehr gut zusammenfassen mit, "Da hatte jemand damals wohl unglaublich viel Zeit". *g* Wir überquerten die Themse auf der Lambeth Bridge, von der aus man einen schönen Blick auf den gesamten Komplex hat (s. Eröffnungsfoto dieses Posts).
Dann folgten wir der Themse auf der Southbank entlang,
kamen am National Theatre und dem OXO Tower vorbei, bis wir schließlich bei der
Tate Modern landeten. Ich bin ja nicht
so wirklich jemand, der moderne Kunst zu schätzen weiß, denn ganz ehrlich:
Einen Spiegel auf eine Leinwand kleben kann ich auch. Aber leider habe ich es
nicht gemacht, und wenn hätte es sicherlich niemand für Kunst gehalten. *g*
Vom Restaurant im 4. Stock hat man einen schönen Blick auf die Millenium Bridge und St. Paul's. Jedenfalls hatte die Tate Modern natürlich auch einige sehr interessante Stücke
zu bieten, z. B. Twombly's Rote-Farbe-Massaker (ich nenne es nur so, weil er sich auf drei riesigen Leinwänden mit roter Farbe ausgetobt hat) oder Installationen von Nauman oder Beuys:
Wir hielten uns einige Zeit dort auf, auch weil es immer wieder Sitzgelegenheiten gab. Danach liefen wir weiter Richtung Tower Bridge, wobei wir u. a. an der HMS Belfast vorbeikamen. Nahe der Tower Bridge bieten sich dem geneigten Touristen sehr gute Fotomöglichkeiten auf den Tower (und auf The Gherkin mehr oder weniger direkt daneben. Das Ding schiebt sich auch ständig ins Bild und irgendwie mag ich es mittlerweile sogar richtig gern.) Die Tower Bridge an sich ist natürlich auch sehr beeindruckend und von ihr aus konnte man gut Fotos der City machen, mit der City Hall und The Shard (kontrovers diskutiert, dieses Gebäude…).
Wir liefen am Tower vorbei und machten uns auf zum
Leadenhall Market. Dieser war ja zumindest in Teilen als Winkelgasse in den
"Harry Potter"-Filmen vertreten. Die Halle ist auch sehr schön von
der Konstruktion her, allerdings sind die Läden preislich im oberen Bereich
angesiedelt, und besonders groß ist die Halle leider auch nicht. Sie versprüht aber einen gewissen
"Alte Welt"-Charme, umgeben von eher eintönigen Betonklötzen.
Mittlerweile wahr es auch schon Nachmittag und wir
machten eine kurze Pause in einem angrenzenden Starbuck's. Danach nahmen wir
die Tube hoch zur North Gower Street, denn ich wollte doch einmal, wie es sich
für einen "Sherlock"-Fan gehört, Speedy's einen Besuch abstatten.
Leider hatten die nachmittags natürlich nicht mehr auf, aber immerhin ist mir jetzt verständlich, warum man sich für diese Straße statt für die echte Baker Street
entschied: Hier ist einfach viel weniger los, und die Häuser sehen sehr ähnlich
aus.
Wir liefen gen Westen Richtung Regent's Park, in dem wir
uns dann auch wieder etwas ausruhten. Man merkt es schon, wenn man den ganzen
Tag nur gelaufen ist. *g* Kaum saßen wir, wurden wir auch schon von einem sehr
dreisten Eichhörnchen belagert. Letztes Mal passierte uns das auch schon, und
jetzt haben wir auch erst bemerkt, warum: Die Eichhörnchen reagieren auf Reiß-
oder Klettverschlussgeräusche. Als ich beim Weggehen meine Kamera einpacken
wollte und den Reißverschluss öffnete, rannte eines der Eichhörnchen direkt auf
mich zu und hielt 30 cm entfernt von mir und starrte mich an. Mit etwas
Essbarem in der Hand hätte es mich wahrscheinlich angesprungen. *g*
An diesem Abend gingen wir nur wieder kurz in den Pub um die Ecke, wir waren einfach zu tot. Danach hieß es dann schon mal etwas Koffer packen und am nächsten Tag sind wir dann mit reichlich Zeit und ganz gelassen nach Heathrow aufgebrochen. Wir waren so überraschend früh, dass am Check In überhaupt nichts los war... naja so hatten wir Zeit, uns die ganzen Läden anzuschauen.Tja, und das wär's dann. London war wieder richtig klasse, wenn auch schon beim Mal davor sehr anstregend. Aber so ist das eben, wenn man möglichst viel sehen möchte. Nun hab ich allerdings das Gefühl, alles Wichtige gesehen zu haben - dennoch zieht mich die stadt immer noch an. Beim nächsten Mal kann ich es aber auf jeden Fall ruhiger angehen lassen, oder ich besuche mal die Südküste, oder die Cotswolds, oder Orte in Schottland... Wer weiß. :)
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4 Kommentare:
Eim richtig toller Bericht! Und schöne Fotos - ich finde die Nachtaufnahme vom 'London Eye' sehr gelungen ;)
Eigentlich wollten mein Schwesterlein und ich dieses Jahr auch nach London - leider kam kurz vorm Buchen was dazwischen, sodass wir die Reise auf nächstes Frühjahr verschoben haben. Aber von deinem Reisebericht werde ich mich inspirieren lassen bei der Planerstellung ;) Witzig ist, dass wir das BW Phoenix Hotel neben einem zweiten Hotel (keine Ahnung, wie das heißt... irgendwas mit Bayswater oder so) favorisiert haben :D
In der Schule war ich mit meiner Klasse in England: London fiel aus, aber die berühmten englischen Erbsen hab ich auch gekostet. Anscheinend ist das die traditionelle Zubereitungsart ;)
Liebe Grüße
Lieben Dank - hab ja auch lang genug gebraucht, bis ich ihn endlich gepostet habe. *g*
Na, falls du irgendwelche Fragen hast was London angeht, kannst du dich auch gern an mich wenden. Mein bericht von vor 2 jahren hat ja die sehr typischen Touristenattraktionen drin; dieses Mal waren wir schon etwas "abseitiger". *g*
Das Phoenix ist auf jeden Fall eine gute wahl, deke ich. Irgendeins mit bayswater im Namen hatte nicht so gute bewertungen, das weiß ich noch. Zum Phoenix gibts auch den ein oder anderen, der motzt, aber ihr verbringt euren Urlaub ja nicht im Hotel. Und unser Zimmer war sauber, v.a. das Bad war wirklich gut, und die Lage ist super. Frühstück hatte ordentliche Auswahl, da findet jeder was. Man muss eben nur hin und wieder warten, je nachdem wie voll es grad ist, aber wenn ihr nur zu zweit wärt, dann ist das eigentlich kein Problem.
Ah, gut zu wissen, dass Erbsen anscheinend allgemein ein Schattendasein dort fristen. *g*
Darauf komme ich dann gerne zurück, wenns soweit ist :D Ich hab deinen anderen Bericht auch grade durchgelesen und ich würde dir zustimmen, wenn du sagst, jetzt alles wichtige gesehen zu haben ;D Gerade auch die Ziele etwas weiter draußen find ich toll; wir sind am überlegen, noch weiter raus zu fahren und uns noch Oxford und/oder Stone Hedge anzusehen, aber das hängt natürlich davon ab, wie lange wir da bleiben :D
Schön, so eine Hotelbeurteilung "aus erster Hand" zu haben - danke :D Irgendwer motzt ja immer und wir sind eigentlich nicht anspruchsvoll. Nur das Bad ist immer so ein Knackpunkt, der beim Phoenix ja dann zur Zufriedenheit ausfällt :)
Beim letzten Mal haben wir wirklich so richtig typisches Touristenzeugs gemacht, aber die Sehenswürdigkeiten in London lohnen sich ja auch.
London ist ja recht teuer (also allein das Hotel meistens schon, dazu die Eintrittspreise und Verpflegung...), also entweder wirklich ordentlich Geld einplanen, wenn ihr lange bleiben wollt, oder klare Prioritäten setzen. Nach stone Henge gibts auf jeden Fall von diversen Anbietern Touren, u. a. glaub ich auch von den London Walks (allgemein zu empfehlen) - die machen glaub ich an einem tag auch die Cotswolds, aber nur zu bestimmten terminen, da müsste man dann seinen Urlaub entsprechend legen. Oxford ist ganz nett, das Magdalen College ist beeindruckend, aber vermutlich recht teuer (wir waren damals mit der Klasse da, unser Lehrer hatte Connections, und so haben wir nur sehr wenig bezahlen müssen. Vll auch weil Exkursion usw.^^). Ein paar Ecken sind sehr hübsch, bei anderen fragt man sich, was die Städteplaner da wohl geritten haben muss...^^ Ist aber nicht sooo weit weg. windsor wäre auch eine Überlegung, da könntet ihr z. B. auch eine Bootstour hin machen.
Doch, wir waren sehr zufrieden mi dem Hotel. Wir sind da auch immer was pingelig und ich weiß natürlich nicht, wie die DZ aussehen (wir waren ja zu Dritt). Auf unserer Etage wurde auch gerade ein Zimmer renoviert.^^ Beim letzten Mal waren wir ja im Ibis Earl's Court. War auch sauber, aber die Einrichtung doch abgewohnter (war auch billiger...^^). Und Knackpunkt: Es liegt dann doch etwas weiter weg - wir sind immer über West Brompton gefahren, was schon Zone 2 ist, aber irgendwo in der Nähe war wohl eben auch die Earl's Court Station (Zone 1). Nur irgendwie sind wir nie auf die Idee gekommen, da mal hinzugehen. ^^ Mit Bayswater ist man da natürlich was besser bedient.
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