Jahaa, liebe Leute, mich gibt es noch und ich melde mich zurück mit neuem Namen und mit meiner Meinung zum ersten großen Blockbuster des Jahres: "Iron Man 3". Und man kann ihn sicherlich zu Recht so ankündigen, denn der Film bricht bereits jetzt fröhlich Rekorde und hat nach dem ersten Startwochenende (u. a. in Südamerika, Asien, Spanien, Großbritannien) über $ 198 Mio. eingespielt und damit die "Avengers" übertrumpft. Mal sehen, wie sich das so entwickelt, denn in den USA, Deutschland und anderen größeren Märkten läuft der Film gerade erst an. Ich gönne "Iron Man 3" es jedenfalls, falls er seinen Siegeszug fortsetzt, denn der Film ist einfach gut geworden.
Die Ereignisse rund um den Avengers-Einsatz in New York liegen ein wenig zurück, setzen Tony Stark (Genie, Philantrop, Milliardär, Playboy, Robert Downey Jr.) aber immer noch zu - Alpträume, Panikattacken, und seine Beziehung zu Pepper (Gwyneth Paltrow) leidet ebenfalls unter seiner ständigen Angespanntheit und Rumtüftelei an verbesserten "Iron Man"-Anzügen. Als wären das nicht schon genug Sorgen, taucht auf einmal ein neuer Terrorist namens "Der Mandarin" (Ben Kingsley) auf und setzt den US-Präsidenten mit Bombenanschlägen unter Druck. Oh, und Tonys Vergangenheit holt ihn dann auch gleich noch ein in der Form von Aldrich Killian (Guy Pearce), den Tony 1999 ziemlich forsch abspeiste und der in all den Jahren nicht so wirklich darüber hinweggekommen ist.
Die Handlungszusammenhänge entfalten sich während der etwas über zwei Stunden Laufzeit in sich schlüssig und man kann als Zuschauer ebenfalls ein wenig spekulieren, wie denn nun was genau zusammenpasst. Sehr schön; ich mag es, wenn ein Film durchblicken lässt, dass die Macher den Zuschauer nicht für komplett verblödet halten. :) Auch hat mir hier die Entfaltung der Handlung besser gefallen als in Teil 2 und das Pacing, der Wechsel zwischen Action-Szenen und ruhigeren Passagen, war ebenfalls sehr gelungen.
Das größte Plus der "Iron Man"-Reihe war von Anfang an der Besetzungscoup mit Robert Downey Jr. in der Titelrolle. Die Wenigsten hatten es ihm zugetraut, ein Superhelden-Franchise zu stemmen; gerade auch zu einem Zeitpunkt, wo Superheldenfilme noch nicht so etabliert waren und die Qualität sehr schwankte. Nun, wie schon in den Vorgängerfilmen ist Downey Jr. einfach Tony Stark (so sehr, dass man bei der PR-Tour nicht wirklich weiß, ob er gerade er selbst ist oder Tony Stark) und bekommt in Teil 3 auch gut Gelegenheit, die unterschiedlichen Charakterzüge Tonys zu zeigen: Ob sprücheklopfender Superheld oder charmanter Playboy, ob von Zweifeln und Panikattacken geplagt oder im Nahkampf mit improvisierten Waffen aus dem Supermarkt - man nimmt es ihm jederzeit ab. Da macht das Warten auf den nächsten "Avengers"-Film gleich doppelt Spaß.
Aber auch die anderen Schauspieler sind entweder gewohnt gut oder eine passende Erweiterung des immer größer werdenden Marvel-Universums. Gwyneth Paltrow ist eine resignierte, gefasste Pepper Potts, die dieses Mal auf andere Weise unter Tonys Eigenarten zu leiden hat und nicht weiß wie sie ihm helfen soll. Interessant und überraschend ihre heroischeren Momente.
An Don Cheadle als Colonel "Rhodey" Rhodes hab ich mich mittlerweile auch gewöhnt und er hat ein paar gute Szenen mit Tony und als
Neu dabei sind Ben Kingsley und Guy Pearce sowie Rebecca Hall als Biologin Maya Hansen.
Kingsley hat offensichtlich großen Spaß an der Rolle des Mandarin, der ganz klar an Osama Bin Laden angelehnt ist, inklusive wacklig-körniger Videobotschaften, Rauschebart und Posieren mit Großkaliber-Waffen. Noch besser wird es jedoch, wenn er in der zweiten Filmhälfte auf Tony trifft. Sagen wir so: Das Treffen verläuft überraschend.
Pearce spielt Aldrich Killian, der 1999 versuchte Tonys Unterstützung für seine Ideenschmiede AIM zu bekommen, und von diesem wie damals üblich arrogant abgespeist wurde. Nun, 12 Jahre später, hat er sein Aussehen vom ungepflegten Nerd zum erfolgreichen Geschäftsmann geändert, und bittet Stark Industries um Unterstützung bei seinem Projekt. Und naja, wenn er sie so nicht bekommt, hat er durchaus auch andere Wege, sein Ziel zu erreichen. Pearce schafft es tatsächlich, dass man einerseits Mitleid mit Killian und seiner Vergangeheit hat, ihn andererseits aber auch gerne verabscheut. Mit einem kleinen Augenzwickern und dem richtigen Maß an Aufschneiderei ist er ein überzeugender Gegenspieler.
Rebecca Hall darf auch mehr sein als eine von Tonys hübschen, früheren Bettgefährtinnen, denn ihr Charakter hält die ein oder andere kleine Wendung bereit.
Hier muss man auch einfach mal den neuen Regisseur Shane Black loben, der bereits in "Kiss Kiss Bang Bang" mir Downey Jr. zusammengearbeitet hat, und bei "Iron Man 3" auch am Drehbuch mitwirkte. Wie er Ernsthaftigkeit, Action und Humor balanciert ist wirklich toll.
Und die Action, ja, da bekommt man, was man vom Marvel-Filmuniversum erwartet. Die Effekte sind spitze, die großen Actionsequenzen (z. B. recht zu Anfang der Angriff auf Tonys Villa, später ein Flugzeugabsturz und natürlich der Endkampf im Hafen) sind toll inszeniert: schnell genug geschnitten, dass sie spannend sind, aber doch so, dass man stets den Überblick behält. Das 3D ist ebenfalls sehr gelungen.
Übrigens: Wie bei jedem Marvel-Film gilt auch hier: Bleibt bis ganz zum Ende des Abspanns sitzen, sonst verpasst ihr einen wirklich netten Cameo. ;)
Fazit: "Iron Man 3" ist tolle Unterhaltung mit fantastischen Effekten, großartig aufgelegten Darstellern und genau der richtigen Dosis Humor. Reingehen!
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