Donnerstag, 9. September 2010

30T BM: Tag 20 Schullektüre

Tag 20: Beste Schullektüre

Da sowohl in Deutsch als auch in Englisch doch ein paar Bücher durchgekaut wurden, werde ich entsprechend aus jedem Fach eins wählen.


Dürrenmatts "Der Richter und sein Henker" war Lektüre in der 10 Klasse. Krimis kommen bei mir generell ziemlich gut an und dieses Buch hat mir als Lektüre wirklich Spaß gemacht. Es wurde unglaublich viel herumanalysiert, was Personenkonstellationen, sprachliche Hinweise auf den Täter, Zufälle etc. etc. angeht, aber hier fand ich das doch sehr interessant. Auch, dass die Hauptfigur eine ziemlich gebrochene ist; dieser Fall sozusagen der letzte ist, den er noch vor sich hat... und selbst am Ende, als der Fall gelöst ist, kann es ihn nicht freuen. Dafür hat er dann doch zuviel verloren.

Ich muss das Buch auf jeden Fall nochmal lesen; war definitiv eine der besseren Lektüreentscheidungen im Deutschunterricht!


In Englisch geht nichts über Higgins' schwarzhumorigen Roman "Harold and Maude". Auch hier haben wir, wie in "Der Vorleser", eine Beziehung zwischen einer (sehr) alten Frau und einem gerade dem Teeniealter entwachsenen jungen Mann. Dieses Buch macht aber um Längen mehr Spaß als Schlinks Drama der Dramen, weil die Hauptfigur Harold einen sehr schwarzen Humor besitzt und auch Maude, im Herzen junggeblieben, für viele schöne Momente sorgt.

So ganz nebenbei lernt man auch ein klein wenig was über das Leben. War Lektüre in der 11. Klasse - ehrlich gesagt, kann ich mich an die Analyse gar nicht mehr wirklich erinnern; ich fand das Buch einfach an sich gut, ohne ruminterpretieren zu müssen.


Die meisten anderen Lektüren haben mir okay bis.. gar nicht gefallen. Die in der Unterstufe gelesenen Sachen "Vorstadtkrokodile", "Svenja hat's erwischt" und "Krieg der Knöpfe" waren schöne Bücher für dieses Alter; unterhaltsam und recht gut zu interpretieren.
Die Mittelstufe brachte mir neben Dürrenmatt noch "Jan, mein Freund" (überraschendes Ende) und Frischs "Andorra" (das sich mMn gut analysieren ließ, mir aber recht schnell auf die Nerven ging). Außerdem haben wir noch ein kleines Reclam-Heftchen gelesen.. "Das Schiff Esperanza" oder so.
Und dann die Oberstufe. In Englisch gab es neben "Harold and Maude" nur noch "Fahrenheit 451". Und "Macbeth". Eigentlich hatten wir noch eine Bücherliste bekommen und sollten davon mindesten 3 Bücher lesen... aber unser Lehrer hat sich nie die Mühe gemacht, das zu kontrollieren. Naja, dafür hat man uns in Deutsch mit Lektüre bombadiert. "Der Vorleser", "Homo faber" (auch so ein Buch, das ich irgendwann gern gegen die Wand geklatscht hätte), "Das Leben des Galilei" (gefiel mir), "Antigone" (hach ja, griechische Tragödien!) und "Mathilde Möhring" (ganz okay).

.. Hm. Also, Unter- und Mittelstufe bieten meist recht interessante Bücher, wenn man sich nur halbwegs drauf einlässt. In der Oberstufe wird man dann mit bedeutungsschweren Gesellschaftsromanen zugeschüttet, die alle unglaublich relevant sind und unglaublich wichtige Aussagen haben. Aha. In der 13. durften wir uns dann aus 5 Büchern was aussuchen udn darüber einen kleinen Vortrag halten am Ende des Jahres. Hatte Krachts "Faserland", jaja, moderne Gesellschaftskritik etc. Aber war ganz gut zu lesen.

Gibt's da mittlerweile bessere Sachen? Oder bin ich noch gut weggekommen?

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