Tag 30: Heimat
Und damit wären wir beim allerletzten Thema angekommen. Es war ein unterhaltsames kleines Meme, dass viel länger gedauert hat, als ich eigentlich geplant habe. *g*
Meine Heimat. Nun, dazu gehört leider auch, dass ich meinen Enkeln eben genau diese nicht mehr werden zeigen können. Meine Heimat liegt in einem Braunkohlegebiet, und da sich die Wirtschaft nicht im geringsten darum schert, was die Bewohner der betroffenen Gebiete wollen, werden bei uns alle Ortschaften abgebaggert.
Wenn interessiert es, dass wir extrem guten Boden für Landwirtschaft haben, oder dass Leute den Ort verlieren, in dem sie seit ihrer Geburt leben? Wen interessieren schon die denkmalgeschützten Gebäude oder die zerstörte Natur - wird doch alles später, so in 50 Jahren wieder ganz nett aussehen.
Ich mag unser plattes Land mit dem ein oder anderen Hügel zwischendurch aber so, wie es ist. Und nicht, wie sich irgendwelche Typen im teueren Jackett die Neusiedlungen vorstellen, denn die haben nicht das kleinste bisschen Charme, sondern sehen alle eben aus, wie Neubaugebiete so aussehen, außer dass es jetzt ganze Dörfer sind. Und ich will auch keinen blöden See mit Naherholungsgebiet, von dem ich in 50 Jahren eh nicht mehr viel haben werde...
Aber ich genieße mein Dörfchen noch, solange ich es kann. Bringe die Pferde auf die Weide und gehe dabei unter alten Bäumen durch, die einfach über die Straße wachsen - ein richtiges Blätterdach und so schön. Oder gucke aus meinem Fenster auf die Kastanie, die schon den Krieg überstanden hat.
Immerhin werde ich massenweise Bilder als Erinnerung haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen