Montag, 19. Juli 2010

30T FM: Tag 21

Tag 21: Dein Lieblingsfilm deines Lieblingsschauspielers/deiner Lieblingsschauspielerin


Auch hier weiche ich ein wenig von ausgetretenen Pfaden ab. The Libertine aus dem Jahr 2004 lag Depp sehr am Herzen, aber es scheint, dass den Film außer den Hardcore-Depp-Fans niemand gesehen hat. Er lief sozusagen unter Auschluss der Öffentlichkeit. Depp spielt den Poeten John Wilmott, 2. Graf von Rochester, dem sein sehr dekadenter Lebensstil irgendwann zum Verhängnis wird. Bekannt ist der Film möglicherweise aufgrund seines "ab 18"-Ratings in Großbritannien und den USA und der Film galt schnell als sehr freizügig (ein Porno gar?!). Ähm... in Deutschland gab's ein "ab 16". Da sind manche Teeniestreifen noch freizügiger. Das Rating kam wohl aufgrund der doch sehr, öhm, direkten Sprache zustande; hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, aber wir sind ja auch im 16. Jhd. und da war das eben so.

Es ist einfach schade, dass dieser Film so absolut unbeachtet blieb (trotz passabler bis guter Kritiken), da die Schauspieler wirklich alle ihr Bestes geben (u.a. dabei sind Rosamund Pike, Jack Davenport, John Malkovich und Tom Hollander) und v.a. Depp hier möglicherweise die Leistung seines Lebens abliefert. Gerade gegen Ende, wenn es mit Wilmott immer deutlicher bergab geht, spielt er sich die Seele aus dem Leib - absolut großartig.
Immerhin gibt es den Film mittlerweile sogar in Deutschland auf DVD (hat ja nur drei Jahre gedauert...). Den dämlichen Untertitel, der auch noch sachlich falsch ist, sollte man allerdings konsequent ignorieren.



Vergiss mein nicht ist ein etwas seltsamer Film (allein die Tatsache, dass Jim Carrey ernst spielt, macht den Film erwähnenswert), fröhlich mit Zeitsprüngen gespickt und die Hälfte der Zeit in der Erinnerung Carreys spielend. Kate Winslet als leicht verrückte Clemetine mit dem Haarfärbetick, die nie so wirklich weiß was sie will, ist das Zentrum dieses Films. Sie liefert eine großartige Leistung ab - man muss Clemetine einfach gern haben, obwohl sie manchmal echt ätzend sein kann. Hierfür hätte es für Winslet den Oscar geben müssen und nicht für den konvetionellen (aber thematisch ja sooo wichtigen) Der Vorleser. Aber wir wissen ja alle, dass die Academy sehr häufig sehr fest pennt.

1 Kommentar:

Sir Donnerbold hat gesagt…

Zustimmung: Wenn Winslet einen Oscar verdient hat, dann für "Vergiss mein nicht!" und nicht für den Vorleser. Wäre aber ein Wunder gewesen, hätte es tatsächlich hierfür den Oscar gegeben.