Donnerstag, 22. Juli 2010

30T FM. Tag 24

Tag 24: Lieblingsmusical


Ich liebe Musicals. Ob romantisch-kitschig oder düster-dramatisch, solange die Musik mein Geschmack ist (und ich habe einen breitgefächerten Geschmack), kann man mich mit Musicals immer ködern. Ich denke, die Disney-Zeichentrickfilme sind daran schuld. 

Natürlich konnte ich mich wieder nicht entscheiden.:)
Ich finde Chicago großartig - tolle Musik mit Bigband-Sound, eine sehr gute Inszenierung (diese Choreografien!), absolut überzeugende Darsteller - okay, Richard Gere und Renee Zellweger sind vielleicht nicht unebdingt zum Singen geboren, machen es aber ganz annehmbar. Catherina Zeta-Jones allein ist aber schon Grund genug den Film anzuschauen. Wahnsinn! - und all der "Razzle-Dazzle". Ganz, ganz toll.


Sweeney Todd schlägt da  eine ganz andere Richtung ein. Bei diesem Film hilft es natürlich, dass Johnny Depp die Hauptrolle spielt, ABER ich hätte mir den Film auch ohne ihn angeschaut. Sondheims Musik sagt mir irgendwie zu, v.a. seine häufig sehr spitzen Texte finde ich wunderbar, und aus dieser makaberen Story ein schwarzhumoriges Musical zu machen, muss man erst mal bringen (okay, er hat ja auch über die Attentäter der amerikanischen Präsidenten eins gemacht...). Der Stoff bot sich für Tim Burton natürlich geradezu an. 

Depps Sweeney Todd unterscheidet sich stark von den bisher bekannten Bühneninterpretationen - er ist introvertierter, leiser, sein Wahn kommt von innen und ist nicht so fröhlich. Sowieso sind alle Charaktere im Vergleich zur Bühnenversion nicht so überzeichnet und es brodelt eher in ihnen als dass sie ihre Gefühle nach außen tragen. Das ist logisch - auf einer Bühne spielt man direkt fürs Publikum, dass kann nicht immer subtil sein, sonst kommt es in der letzten Reihe nicht an. Der Film zeigt eine andere Facette der Charaktere, möglicherweise auch die realistischere Version, wobei mir diese Fassung als Theaterstück aber zu trübe wäre.
Der Film kann mit großen Namen aufwarten, und gesanglich überzeugen alle, wenn auch manche mehr als andere (eine große Überraschung war z. Bsp. Sacha Baron Cohen - was kann der Mann eigentlich nicht?!).

Jedenfalls ein toller Film, den ich mir immer wieder anschauen kann. Und dieses letzte Bild beim Fade-Out... *Gänsehaut*


Moulin Rouge schließlich ist wieder ganz anders. Der dritte Teil aus Baz Luhrmans Red Curtain Trilogie und sein Meisterstück. Wie hier moderne Popsongs in ein 19. Jhd.-Setting eingefügt werden, ist unglaublich kreativ und funktioniert wunderbar. Die Liebesgeschichte zwischen dem armen Schriftsteller und der feinen Kurtisane geht ans Herz - ich habe ja sowieso eine Schwäche für Ewan McGregor, aber auch Nicole Kidman konnte mich hier restlos überzeugen. Die ganze anderen Darsteller sind ebenfalls genau richtig besetzt.

Der Film hat eine sehr detailreiche Ausstattung, die Schnitte sind gerade zu Beginn extrem wild (wer das durchsteht, wird belohnt) und zum Glück wurden zwei Soundtracks herausgebracht. Nicole Kidman singt recht gut (außer die hohen Töne in "Come what may"), Ewan McGregor singt großartig (könnte er bitte ein paar Musicals mehr drehen?), und der Rest ist rollendeckend bis wirklich gut.


Natürlich könnte ich noch massig mehr Musicals nennen - "Der kleine Horroladen", "Grease", "Die Rocky Horror Picture Show", "Nine", "Dreamgirls", "Haispray" etc. - aber irgendwann muss ja gut sein.

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