Mittwoch, 15. Juni 2011

David Garrett: "Rock Symphonies" Tour 2011


Letzten Samstagabend verbrachte ich der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena, um mir das Geigenwunderkind David Garret anzuschauen. Garrett ist gebürtiger Aachener, ein wenig hört man das Rheinische doch immer wieder durchschimmern. *g*

Ich konnte mir nicht allzu viel unter diesem Konzert vorstellen, so im Vorhinein. Ich hatte zwar einige Clips angeschaut, um zu wissen, dass mir sein Stil gefällt, aber zu sehr mit irgendwelchen Erwartungen belasten wollte ich mich nicht. Bei den "Rock Symphonies" präsentiert Garrett eine faszinierende Mischung aus Rock und Klassik - er spielt bekannte Stücke klassischer Komponisten, bei denen er von seine Rockband begleitet wird, oder er nimmt sich Rocksongs und nähert sie durch sein Geigenspiel und mit unterstützung des Frankfurter Symphonie-Orchesters der Klassik an.

Ganz einfach: Wer klassische Geigenmusik mag und dazu auf Rock steht, wird bei diesem Konzert vollkommen auf seine Kosten kommen!

Meine Freundin und ich hatten einen Platz im Unterrang, was ganz gut war - Dank der Bildschirme und Projektionen bekamen wir auch Details mit, aber gleichzeitig konnten wir die schöne Lichtshow ausgiebig bewundern - die diversen pyrotechnischen Effekte kamen so auch besser zur Geltung als wenn wir direkt davor gesessen hätten (und es war auch längst nicht so warm *g*).

Trotz der technischen Spielereien steht natürlich die Musik im Vordergrund - und davon bot Garrett eine ganze Menge. Er spielte inkl. halbstündiger Pause drei Stunden und bot einige seiner bekanntesten (und besten) Stücke, wobei er die Stücke fast immer mit einer kleinen Anekdote aus seinem Touralltag einleitete. Zur Interaktion mit dem Publikum ist er wohl nicht geboren, er kam aber zumindest ganz locker rüber und wir waren ja auch nicht gekommen, um ihm bei Reden zuzuhören. *g*

Was hat der gute Mann denn nun gespielt, fragt ihr euch? Begonnen hat er mit "Smells like teen spirit" von Nirvana, was natürlich eine sehr gute Eröffnungsnummer ist ("Here we are now, entertain us!"). Und einen auch gleich in genau die richtige Stimmung für de Abend versetzte - das wird laut und gleichzeitig virtuos, juhu!
Gleich zu Anfang kamen wir auch in den Genuss von zwei besonders schönen klassischen Stücken, die zu meinen absoluten Lieblingen gehören: Beethovens grandiose 5. Symphonie, und den 3. Satz aus dem "Sommer" aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten".

Einige Balladen hatte er auch zu bieten: "So close" aus Disneys "Verwünscht", "You raise me up", wobei er im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geht, de Bussys wunderschönes "Clair de lune" oder auch "Musica e".

Die meiste Zeit ging es aber eher richtig rockig zu. In der ersten Hälfte gab es außerdem noch so großartige Stücke wie "Live and let die", den "Sirtaki", weil das Publium ja gerne mitklatscht, und natürlich das Ende von Ravels "Bolero":






Aber auch die zweite Hälfte von Garretts Programm hielt ein paar absolute Abräumer bereit.

So gab es ein Michael Jackson Medley (Billy Jean, I'll be there, Smooth Criminal), das von mir besonders sehnsüchtig erwartete "He's a pirate" aus "Fluch der Karibik *g*, der Solo-Auftritt seiner Rockband mit AC/DCs "Whole lotta Rosie", "Rocking all over the world", "Master of puppets", "Walk this way"... natürlich das wunderbare "Vivaldi vs Vertigo":






Garretts vorletztes Stück war der "Czardas", an sich ja sowieso ein großartige Stück, um mit den charmanten Spielereien gleich doppelt so gut. Und verabschiedet hat er uns mit "Hey Jude" von den Beatles, bei dem auch alle brav mitgesungen haben (soweit wir denn den Text konnten, aber mit "nanana" und "lalala" kommt man auch gut parat *g*).

Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich auch wieder eins seiner Konzerte besuchen; abhängig davon, welche Tour er dann macht - die Crossover-Tour ist sicherlich auch gut.

Erwähnen muss ich noch einen goldigen Moment ganz zu Beginn - das Orchester hatte die Plätze eingenommen, das Licht war auf "Jetzt gehts los!" gestellt und ... es herrschte Stille. Und in diese Stille hörte man plötzlich von einem Mädchen ein.. hm, Quieken? Einen Freudenschrei? Es klang wirklich so, als könnte sie ihre Freude ob des jede Sekunde beginnenden Konzertes nicht länger unterdrücken. *g* Wir haben sehr gelacht - und dann ging's los.
Schön war auch zu sehen, welche Stücke besonders bekannt waren und welche nicht so sehr. Immer bereits abzulesen am Applaus bei der Titelankündigung. *g*

Wer also mit den verlinkten Clips musikalisch was anfangen kann, sollte sich die "Rock Symphonies" bei der nächsten Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen!

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