Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten!


Wir wünschen Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest! Feiert schön, lasst Euch das Weihnachtsessen schmecken, Euch reich beschenken und macht Euch einen richtig schönen Abend im Kreis Eurer Lieben!

Eure Sunshine & Oellig
(ich war jetzt so dreist und habe auch in Oelligs Namen geschrieben. Ich denke, sie wird es mir nachsehen.^^)

Mittwoch, 23. Dezember 2009

"Zombieland" ist definitiv eine 'Reise wert!


„Zombieland“ streitet sich mit „Brüno“ und „Ice Age3“ um den für mich lustigsten Film des Jahres. Und alles spricht dafür, dass er gewinnt. Denn während die anderen beiden Filme durchaus zwischendurch ein paar mehr oder weniger große Durchhänger hatten, blieb bei „Zombieland“ die Gag-Dichte absolut konstant.

Worum geht es in dem Film eigentlich? Also, außer um Zombies?
Die USA sind bereits zu den „Vereinigten Staaten von Zombieland“ mutiert und es gibt kaum noch Überlebende. Einer von ihnen ist das leicht phobisch veranlagte Weichei Columbus (Jesse Eisenberg), der bisher nur überlebt hat, weil er sich akribisch an von ihm aufgestellte Regeln hält (u.a. „Bleib fit!“ und „Sei nicht zu sparsam mit der Munition!“). Auf dem Weg in seine Heimatstadt trifft er auf den knallharten Zombiekiller Tallahassee (Woody Harrelson), der sich seinen Weg bisher aufgrund von nicht vorhandener Zimperlichkeit freigekloppt, -geschossen und –gehackt hat. Froh, einfach überhaupt wieder einen normalen Menschen zu treffen, schließen sich die beiden zusammen. Unterwegs treffen sie dann noch auf das ausgebuffte Schwesternpaar Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin). Was folgt, ist ein ziemlich irrer Trip voller bluttriefender Zombies, coolen Sprüchen und dem zum Brüllen komischen Cameo eines großartigen Comedy-Urgesteins,

Wer dieser Schauspieler ist, werde ich jetzt einfach nicht verraten... vielleicht liest dies ja jemand, der weder die CINEMA gelesen noch diverse Radiosender gehört hat. Ich jedenfalls war richtig sauer darüber, dass so ziemlich jeder hier laut herausposaunt, wer es ist... Vorher hatte ich nämlich die Kritik in der englischen Zeitschrift Total Film gelesen, die sich in Schweigen hüllte und mir damit gleich doppelt soviel Lust auf den Film machte. Und immerhin, sie haben nicht zuviel versprochen!

Bei einem Zombiefilm erwartet man Splatter-Einlagen, und davon gibt es hier auch genug. Zu empfindlich sollte man vielleicht nicht sein, aber da das Blutspritzen eigentlich immer total überzogen dargestellt wird und meist von flotten Sprüchen oder einer allgemein sehr lustigen Situation begleitet wird, lässt es sich gut ertragen (ich bin nämlich auch nicht so leicht für bluttriefende Horrorfilme zu begeistern).

„Zombieland“ hält sein flottes Anfangstempo ziemlich konstant durch, an ein Stimmungstief kann ich mich nicht erinnern. Eine großartige Idee sind natürlich Columbus’ Regeln, die immer wieder in großen Lettern auf der Leinwand erscheinen, manchmal sehr prominent, manchmal auch eher als Gag im Hintergrund. Und diese Idee wird auch ziemlich konsequent bis zum Ende durchgehalten – und natürlich sind manche Regeln da, um doch irgendwann gebrochen zu werden. ;) Selbst in eher emotionalen Momenten (ja, auch die gibt es) wird nicht an Gags gespart, was diese Momente aber nicht abwertet, sondern sie erst recht erinnerungswürdig macht.

Die Schauspieler sind hervorragend, v.a. Woody Harrelson als Tallahassee hat sichtlich Spaß an seiner Rolle der durch und durch coolen Sau. Auch Jesse Eisenberg, der einfach für Weichei-Rollen prädestiniert ist, ist absolut glaubwürdig und ein richtiger Sympathieträger. Emma Stones und Abigail Breslins tolle Leistungen runden das Ganze ab, und die Zombiedarsteller sind ebenfalls ausnahmslos.. ähm, schön schrecklich. *g*

Natürlich bietet sich ein Vergleich mit „Shaun of the Dead“, der RomZomCom schlechthin, an. Für mich fühlt sich „Shaun“ dichter an, die Beziehungen der Charaktere sind deutlicher herausgearbeitet und obwohl die zum Brüllen komischen Momente in „Shaun“ nicht ganz so dicht gestreut sind, ist er aufgrund des sehr britischen Humors doch genauso lustig.Deswegen finde ich „Zombieland“ aber keineswegs schlechter. Der Film macht unglaublich Spaß und ist mit die beste Komödie, die es dieses Jahr zu sehen gab. Interessanterweise liegen beide Zombie-Komödien auf IMDb mit 8.0 Sternen gleichauf. ;)

Ich kann „Zombieland“ also uneingeschränkt für alle empfehlen, die sich zumindest ein bisschen für „blutigere“ Filme erwärmen können und mit dem Humor aus dem Trailer etwas anfangen können. Dann dürfte einem richtig lustigen Kinoabend nichts mehr im Wege stehen.

"Gut gemacht, Schwein!"

Sonntag, 20. Dezember 2009

Avatar - Aufbruch nach Pandora

Schon seltsam. „Avatar“ war eigentlich ein Film, den ich gar nicht unbedingt sehen wollte, eher einer der Kategorie: „Naja, wenn mich einer anbettelt, dann vielleicht. Aber dringend ist es nicht.“ Ich kann gar nicht so genau sagen, warum ich dem Film über so distanziert war. Der Hype ging mir geringfügig auf die Nerven, aber da gibt es ganz andere Auswüchse, die mich schon mehr gestört haben. Vielleicht, weil der Trailer mich nicht wirklich packte, zumindest die ersten zwei (?) nicht. Ja okay, sieht alles sehr beeindruckend aus, blaue Aliens, teurer Film, kapiert. Erst der letzte Trailer, den ich dann im Kino das erste Mal sah, überzeugte mich etwas mehr, da man nun einige Handlungselemente aufgezeigt bekam und ich mir so ein besseres Bild machen konnte. Das führte zu „Joa, wenn mich jemand fragt...“

Und natürlich hat jemand gefragt. Und so saß ich also am vergangenen Freitag im Kino, während draußen die Welt fröhlich unter einer Schneedecke verschwand, um mir das erste Mal einen 3D-Film im Kino anzuschauen. Ich hatte bewusste Kritiken gemieden, um mal halbwegs unbeeinflusst in einen Film zu gehen, schließlich entscheide ich sonst häufig relativ spontan aufgrund von euphorischen Kritiken (ignoriere sie aber konsequent an anderer Stelle, wenn mich der Film aus irgendeinem Grund anspricht, Kritiker ihn aber schlecht machen).

Ordentlich gefüllter Saal und leichte Anspannung in der Luft. Natürlich, schließlich ist es der erste James-Cameron-Film seit „Titanic“ (abgesehen von seinen diversen Tiefsee-Dokumentationen), heißersehnt und groß angekündigt und als „Kinorevolution“ beworben. Und dann auch noch in unserem netten Provinzkino, dass nun endlich auch Filme in 3D zeigen kann. Das hat schon ein bisschen was Besonderes.

Die Trailer waren nett („Percy Jackson“, „Shrek 4“, „Drachen zähmen leichtegmacht“ ) bis interessant („In meinem Himmel“ – der wird geguckt!), allerdings war ich „etwas“ enttäuscht, dass sie den „Alice im Wunderland“-Trailer nicht zeigten. Wie konntet ihr nur!?

Aber dann begann der Film und man war gleich „drin“. Der Ex-Marine Jake Sully (Sam Worthington) wird nach dem Tod seines Bruders, der Wissenschaftler war, auf den Planeten Pandora versetzt, auf dem die Menschen eine Kolonie gegründet haben. Pandora hat nämlich große Vorkommen des unglaublich wertvollen Rohstoffes Unobtainium, dass die Menschen abbauen wollen, was sich jedoch aufgrund der dort lebenden Ureinwohner, der Na’vi, schwierig gestaltet. Die Menschen haben es geschafft, künstliche Na’vi, sogenannte Avatare, zu züchten, und Jake Sully soll nun den für seinen Bruder geschaffenen Avatar steuern, um das Vertrauen der Na’vi zu gewinnen und sie zur Kooperation zu bewegen. Andernfalls würde nämlich die militärische Einheit um Colonel Quaritch (Stephen Lang) einschreiten, mit absehbar katastrophalen Folgen für das einheimische Volk. Sully jedoch fängt an, die Na’vi und ihre Kultur zu verstehen, und je weiter er in den Stamm integriert wird, desto näher kommt er auch der starken Prinzessin Neytiri (Zoe Saldana). Er muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht.

Das größte Plus in Camerons „Avatar“ ist die Story. Die kann nämlich wirklich für sich einnehmen. Man mag es mit „Der mit dem Wolf tanz“ oder „Pocahontas“ vergleichen, denn der Ausgangspunkt ist nicht neu: Fremder kommt in neue, ihm unbekannte Welt, will diese eigentlich auf irgendeine Weise ausbeuten, lernt die Ureinwohner kennen und verstehen, verliebt sich möglicherweise sogar in eine von ihnen, überdenkt sein Handeln. Aber das Ganze ist so wunderschön erzählt: Cameron nimmt sich sehr viel Zeit für seine Figuren, sowohl für die Menschen als auch für die Na’vi, um uns die Charaktere und ihre Motivationen nahe zu bringen. Die Handlung entfaltet sich sehr logisch und natürlich bis hin zum furiosen Finale, das einfach mitreißt (okay, hinzu kommt, dass ich ganz einfach für „Alles ist verloren“-Situationen zu haben bin, bei denen sich dann doch noch irgendwie was dreht. Ein richtiger Gänsehaut-Moment!).

Besonders wichtig hierbei ist die unglaublich detailreiche Ausarbeitung des Planeten Pandora, mit seiner Flora und Fauna – einfach wunderschön, skurril, furchteinflößend, vor Fantasie sprühend. Auch die Kultur der Na’vi ist genau ausgearbeitet und immer wieder bekommt man als Zuschauer kleine Häppchen gereicht, die einem wieder einen neuen Aspekt des sehr naturverbundenen Lebens auf Pandora aufzeigen. Wunderbar!

Nun ja, und die technische Umsetzung tut natürlich ihr Übriges dazu, um den Film großartig werden zu lassen! Die eigens für diesen Film entwickelte Techniken gewährleisten, dass die Mimik der Na’vi absolut realistisch erscheint, und sowieso sieht man dem Film das investierte Geld ganz einfach an. Die computergenerierte Welt von Pandora und die Na’vi wirken absolut glaubwürdig, nie habe ich mich gefühlt, als würde ich irgendwelche Filmzwischensequenzen in einem Computerspiel gucken. Dadurch, dass die Na’vi eine blaue Haut haben (warum? Ist einfach so. Marsmenschen sind ja auch grün, wo ist also das Problem?), versucht Cameron gar nicht erst, sie wie Menschen aussehen zu lassen, wodurch so seltsam leer wirkende Hüllen wie z. B. in Robert Zemeckis’ „Weihnachtsgeschichte“ vermieden werden. Manch einer mag das einen leichten Ausweg nennen, aber ich finde, dass man auch mit Aliens wunderbar Geschichten über Menschen erzählen kann, und wenn die Aliens so großartig realisiert werden wie hier, ziehe ich das jedem Versuch eines computergenerierten Menschen vor.

Und was ist mit der 3D-Technik? Sie sorgt für den allerletzten Kick, den „Woah“-Effekt. Auffällig ist, dass sie zum größten Teil zur Vertiefung des Bildes eingesetzt wird, sodass man sich als Zuschauer fast so fühlt, als wäre man ebenfalls in diesem wunderschönen Dschungel, zusammen mit den Charakteren. Ganz selten stechen Dinge als kleiner Schockeffekt mal aus der Leinwand heraus (ein Speer hier, ein Gewehr da), aber diese Momente sind rar gesät. Und das Wichtigste: 3D ist im Grunde nur ein Gimmick. Würde der Film nicht an sich funktionieren, dann käme man aus dem Kino mit einem achselzuckenden „Joa, nette Effekte.“. So aber hat einen die Story bereits gepackt und 3D ist das Tüpfelchen auf dem i.

Alles in allem ein wirklich beeindruckender und großer Film, dem ich einen riesen Erfolg wünsche. Ob der Film eine Revolution ist, nun, darüber können sich die Leute ja gern streiten. Er hat auf jeden Fall für eine beeindruckende Weiterentwicklung im technischen Bereich gesorgt und man darf gespannt sein, was daraus noch alles gemacht wird.

Ich spiele sogar mit dem Gedanken, mir den Film noch einmal anzuschauen, falls ich jemanden finde, der mitkommt. Im Freundeskreis sieht es leider schlecht aus, da sind alle noch verhaltener als ich es war und selbst meine Begeisterungsstürme haben bisher keine Überzeugungsarbeit leisten können. Hmpf, Banausen. Naja, vielleicht erbarmt sich noch jemand, sonst muss ich vielleicht wirklich, so ungern ich es auch mache, allein reingehen. Was tut man doch nicht alles... jaja, schon gut, ich hör ja auf rumzuheulen.

Wie gesagt, toller Film, reingehen!

Sonntag, 13. Dezember 2009

Business as usual: New Moon



Da meine Kritik zu “New Moon”, dem zweiten Teil in der “Twilight”-Saga um den Vampir Edward und seine menschliche Freundin Bella, sowieso nur sehr subjektiv ausfallen kann, werde ich einfach über das Kinoerlebnis im großen Ganzen berichten.

Also gut, warum gehe ich überhaupt so etwas wie „New Moon“ schauen, wenn ich doch im Voraus weiß, dass ich das Ganze bestenfalls mittelmäßig finden werde? Nun, Teil 1 hatte ich ja auch bereits gesehen und ich finde es etwas unfair, über einen Film zu lästern, den ich nicht gesehen habe. Außerdem war Teil 1 herrlich unfreiwillig komisch, teilweise aufgrund des recht geringen Budgets (wodurch manche Effekte etwas unausgereift wirkten), teilweise wegen der an sich sehr seichten Dialoge und Handlung, die immerhin für den Film ein bisschen gestrafft wurde und nicht mehr ganz so furchtbar war. Diesmal gab es mit Chris Weitz einen neuen Regisseur, und Teil 3 wird wieder einen anderen haben. Mal schauen, ob man Unterschiede bemerkt. Meine beste Freundin war natürlich wieder dabei, denn so einen Film muss man mit der besten Freundin anschauen. Sie ging aus dem gleichen Grund wie ich: In der Erwartung vieler urkomischer Momente und blöder Dialoge, über die man sich lustig machen kann.

Ich hatte mich auch entsprechend gewappnet: Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, durch meine Kleidung einen gewissen Kontrast zum kommenden Film zu bilden, also war ich mal wieder ein Improvisierter Pirat (Light). Entsprechende Ringe, Kette, Stiefel, Jacke, Kajal. Ich fühlte mich vorbereitet.

Während ich also im Foyer auf meine Freundin wartete, war gerade die vorherige Vorstellung zuende. Das Kino war ziemlich voll gewesen und alle Altersgruppen waren vertreten. Leicht schockiert nahm ich den Satz einer ca. 40-jährigen Frau wahr: „Also, der eine junge Werwolf, der war ja wirklich süß!“ TwiMoms. Ich hatte bisher das Glück, keine von ihnen zu Gesicht zu bekommen, aber irgendwann musste es ja passieren. In ihrem Alter sollte man es besser wissen. Andererseits, irgendwer muss den glitzernden „The Vamp“-Dildo ja kaufen.

Als meine Freundin und ich uns dann auf unsere Plätze setzten, wurden wir gleich von zwei Teenie-Mädels belagert, die neben uns saßen.
„Uuuund, wie oft habt ihr den Film schon gesehen?!“
„Ähm, das ist das erste Mal...“
„Eeeecht?! Wir waren schon ganz oft drin! Habt ihr auch den ersten gesehen?“
„Ja, doch.“
„Der ist gut, ne?“
„Joa, kann man so sagen...“

Immerhin, „Twilight“-Fans sind kommunikativ. Und kommen wirklich aus allen Altersgruppen, denn auch in unserer Vorstellung hatten wir ältere Damen und Teenies sitzen, zwischendurch auch mal ein, zwei Pärchen. Oh, was taten uns die Männer leid. Begeistert sahen sie auch nicht aus...

Die Trailer:
Nur zwei, leider. Dafür gab es den für „Das Kabinett des Dr. Parnassus“, bei dem ich überrascht feststellte, dass ich ihn bisher noch gar nicht in Deutsch gesehen hatte. Jedenfalls, der Trailer sieht immer noch toll aus, und meine Freundin, die sowieso auf leicht schräge Filme steht, war auch gleich Feuer und Flamme dafür. Sehr gut. :)
Außerdem gab es noch den für „Das Bildnis des Dorian Gray“, der mich aber nicht so sehr reizt. Immerhin, die Vorlage dieses Films kann man wenigstens als Literatur bezeichnen...

Der Film:
Die Protagonistin Bella (Kristen Stewart) wird 18 und fühlt sich unglaublich alt, im Sinne von „Oh mein Gott, ich bin schon so gut wie tot!“ Eine ganz normale Reaktion, wie soll man auch sonst auf die gefürchtete 18 reagieren? Ihr Vampir-Freund Edward (Robert Pattinson) und seine Familie schmeißen für sie eine Geburtstagsparty, bei der es zu einem unglücklichen Zwischenfall kommt, woraufhin Edward beschließt, dass es für Bella zu gefährlich ist, sich in seiner Nähe aufzuhalten. Er macht Schluss mit ihr und verlässt zusammen mit seiner Familie die Stadt. Bella trauert einige Monate und stellt dann fest, dass sie Edwards Stimme hören und ihn sogar sehen kann, wenn sie sich in gefährliche Situationen bringt. Gleichzeitig erneuert sie ihre Freundschaft mit Jacob (Taylor Lautner), einem Indianer aus dem dort ansässigen Stamm. Der Edward nicht leiden kann, Bella dafür aber umso mehr. Und ein unglaubliches Geheimnis trägt er auch noch mit sich herum!
Edward hat währenddessen die Information erhalten, dass Bella sich umgebracht hat und will es ihr gleichtun, weshalb er die Volturi (die Oberhäupter der Vampire) aufsucht, denn nur sie können einen Vampir töten. Was sie ganz gerne mal machen, wenn man sie provoziert. Wie wird das Ganze wohl ausgehen?!

Naja, dass die Handlung nicht das Gelbe vom Ei ist, war ja bereits vorher klar (wenn die Handlung der vier Bücher eigentlich ins eins passt, und dazu in ein nicht allzu dickes...), aber es ist erstaunlich, wie unglaublich viel Bella vor sich hin leidet. Eigentlich leiden fast alle Hauptcharaktere ziemlich viel. Dazu ist der Film sehr dialoglastig, was an sich ja überhaupt kein Problem ist, wären die Dialoge doch nur gut! So aber wird ständig der gleiche Inhalt wiederholt (Bella vermisst Edward, kann nicht ohne ihn, etc.) oder es klingt alles sehr gestelzt oder ist einfach nur dämlich. Es gab viele „Kopf, triff Tisch!“-Momente für uns, und gerade meine Freundin konnte sich den ein oder anderen genervten Seufzer oder Kommentar à la „Och neee!“ nicht verkneifen.

Leider sind die Hauptcharaktere nach wie vor nur leere Hüllen. Wirklich, einen richtigen Charakter kann ich nicht ausmachen. Deshalb lassen sie mich vermutlich auch so kalt. Sie definieren sich irgendwie durch nichts, außer dass Bella manchmal tollpatschig ist und Edward reserviert, und beide ineinander verliebt. Wow.
Pattinson muss als Edward ja das Franchise zum Großteil tragen, und zu wissen, dass er eigentlich überhaupt keinen Bock mehr hat, hilft nicht unbedingt beim Anschauen, erklärt aber zumindest seinen gelangweilten Gesichtsausdruck. Warum Stewart allerdings ebenfalls auf Autopilot läuft und ständig leicht verwirrt in die Kamera schaut, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Bella scheint nicht die Hellste zu sein (okay, bei ihrem quasi nicht existenten Überlebensinstinkt auch kein Wunder). Lautner als Jacob macht seine Sache recht gut, er wirkt zumindest engagiert. Sein Charakter ist mir um Einiges sympathischer als Edward, wenn ich ihn auch nicht allzu interessant finde.

Schade ist auch, dass gerade die interessanten Charaktere viel zu kurz kommen. Es sagt schon einiges über die Protagonisten aus, wenn man sich die ganze Zeit nach Szenen mit Edwards Familie (gerade seine „Geschwister“ sind um ein Vielfaches interessanter als er selbst) oder auch den „Bösen“ sehnt. Leider wird ein böser Vampir aus Teil 1 relativ schnell erledigt, was sehr schade ist, da er immerhin für einen Jack-Sparrow-Moment verantwortlich war! Ich weiß, es klingt unglaublich, in diesem Film solch einen Moment zu finden, aber ich hab es geschafft. *g* Es ist nur ein kurzer Moment, der Böse schaut überrascht zur Seite, aber in diesem kurzen Moment erinnerte er mich total an Sparrow. Könnte auch an den Rastas gelegen haben.

Auch unter den Volturi kommen interessante Charaktere vor, die mich mit ihren zwei Sätzen mehr fasziniert haben, als Bella und Edward jemals zuvor. Dakota Fanning spielt Jane, ein kaltes, blondes Ding, das die Gabe hat, anderen nur mit Gedankenkraft Schmerzen zuzufügen. Mensch, war ich auf ihrer Seite, als sie Edward quälen sollte...
Und Jamie Campbell Bower, der in „Sweeney Todd“ den Anthony so schön gespielt hat, ist hier ebenfalls als einer der Volturi mit von der Partie. Ich frage mich, was ihn dazu getrieben hat, in „New Moon“ mitzuspielen. Seine Regieanweisung war offensichtlich „Guck gelangweilt!“, das macht er aber sehr gut.

Der Film hat uns für ca. 3 Minuten gepackt, und zwar bei einer gut geschnittenen und musikalisch gut unterlegten Szene in Italien, als Bella durch eine Menschenmenge rennt, um Edward davon abzuhalten, wieder etwas unglaublich Blödes anzustellen. Wirklich gut gemacht und da zeigte sich, dass das Ganze durchaus Potential hat. Wenn man aber 90 Minuten braucht, um zur Spannung (und Handlung!) zu kommen, dann ist das definitiv zu lang. Und danach geht’s auch ziemlich schnell wieder bergab bis hin zu einem dermaßen blöden „Cliffhanger“, dass meine Freundin sich den – diesmal lauten – Kommentar „Einen billigeren Cliffhanger hätten die sich nicht einfallen lassen können, oder?“ nicht verkneifen konnte.

Ansonsten, wie war das Publikum so? Nun ja, bei Pattinsons (a.k.a. Das Lustobjekt) erstem Auftritt, wie immer in Slow Motion (denn anders darf Edward eine Szene nicht betreten), kam von der Fangirlfraktion aus unserer Reihe ein geseufztes „Mein Liebling!“, was uns nur noch lauter lachen ließ. Generell war es während der Dialogszenen sehr leise und ich vermute auch, dass einige der Männer eingeschlafen sind, bis auf einen, der bei einer eigentlich sehr dramatisch gedachten Szene zusammen mit uns und noch ein paar anderen laut loslachte. Die Szene war aber auch zu gut! *g* Das Vampirglitzern bei Sonnenlicht hat auch wieder für ein paar Lacher gesorgt und die ständig halbnackt auftretenden Indianer für viele verträumte Seufzer. Mich werden sie wohl nicht in meine Träume verfolgen, dafür war das Ganze zu sehr Holzhammermethode.

Meine Freundin und ich verließen das Kino recht gut gelaunt und auch kopfschüttelnd. Dass so was so großen Anklang bei den Jugendlichen findet. Dass sie den Film sogar so toll finden, um mehrmals reinzugehen... ich mein, ich fand den stellenweise schon beim ersten Mal langweilig. Und es ist nun wirklich nicht so, dass man einer tiefgründigen Handlung folgen müsste, die Charaktere nuancenreich wären oder der Film vor Liebe zum Detail nur so strotzt. Einmal gesehen, hat man so ziemlich alles gesehen. Aber ich bin offensichtlich nicht genug Fan, um das würdigen und verstehen zu können.

Was soll’s. Gut amüsiert, und sich darüber gewundert, was die heutige Jugend so alles gut findet (und einige viel ältere ebenfalls...). <

Ich bin übrigens der Meinung, dass sich die „Twilight“-Filme ganz hervorragend für Trinkspiele eignen. Nimm einen Schluck, wenn Bella etwas Blödes tut. Nimm zwei, wenn Edward wieder auf Stalker macht, nimm noch einen, wenn Bella das als romantisch ansieht. Nimm drei, wenn Bella darum bettelt, zum Vampir gemacht zu werden. Solltest du nach einer halben Stunde noch nicht besoffen unter dem Tisch liegen, hast du a) entweder geschummelt und gar keinen Alkohol getrunken oder b) eine Leber aus Granit.


Ähnliche Artikel:

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Vorfreude

Endlich mal ein Post, der ein ganz klein wenig mit Fluch der Karibik zu tun hat! Applaus für mich, bitte!

Nachdem P4 also gaaanz lose auf Tim Powers' Buch "On Stranger Tides" basiert oder eher gesagt, gewisse ELemente daraus aufgreift, hab ich mir das Buch jetzt also geholt. Auf Deutsch scheint es das im Moment nicht zu geben, höchstens über Privatpersonen, aber Sprachbarrieren haben mich noch nie abgeschreckt, also bin ich jetzt stolzer Besitzer der englischen Originalfassung. *g* Es wird auch definitiv meine nächste Lektüre sein, nachdem ich die aktuelle durch hab. Und ich freu mich schon wie ein Schnitzel! :)

Außerdem habe ich nun auch New Moon gesehen, meine äußerst subjektive Meinung dazu kommt am Wochenende. Sagen wir so: Es war nicht so unterhaltsam wie Twilight, aber immer noch mit vielen unfreiwillig komischen Momenten. Und vielen, die bei mir nur ein *headdesk* und genervtes Augenrollen auslösten. Da ich den Film aber in voller Erwartung dieser bescheuerten Momente guckte - ja, eigentlich genau deshalb rein bin - habe ich im Grunde bekommen, was ich wollte.

Sonntag, 6. Dezember 2009

"Küss den Frosch"


Gerade gesehen und für gut befunden.

Ich weiß nicht, ob ich den Film vielleicht durch eine nostalgisch verklärte Brille sehe, aber mir hat er richtig gut gefallen! Es war eigentlich alles drin, was ich von einem leicht kitschigen Disney-Film zu Weihnachten erwarte: Liebenswerte Charaktere im geliebten und bewährten Stil, leicht schräge Tierfiguren (sprechend natürlich^^), viel (gute!) Musik, Romantik, ein cooler Bösewicht (und yepp, das war er!) und ein Happy End. Und nein, das ist kein Spoiler, wer erwartet denn bitte schön in einem Disney-Zeichentrickfilm, dass das Ganze hochdramatisch-traurig endet? ;)

Die Handlung:
Tiana arbeitet als Kellnerin in New Orleans in gleich zwei Restaurants und spart jedes kleine bisschen Geld für ihren großen Traum: Ein eigenes Restaurant zu eröffnen, so wie es sich ihr Vater immer gewünscht hat. Ihr ist nie etwas in den Schoß gefallen und da sie aus armen Verhältnissen kommt, musste sie imemr hart für ihre Träume schuften. Nicht so Prinz Naveen, der gerade zu Besuch in der Stadt ist und das Leben immer locker-leicht genommen hat. Schließlich haben seine Eltern Geld, was soll er sich also Sorgen machen?! Naveen trifft auf den hinterhältigen Voodoo-Zauberer Dr. Facilier, der ihn zu einem Deal überredet. Dumm nur, dass ein Deal mit Dr. Facilier immer auch ein oder zwei Haken hat. So endet Naveen als Frosch, während sein Diener nun als Prinz Naveen auftritt. Der echte Prinz trifft auf einem Kostümball auf Tiana und überredet sie – mit Hinweis auf die Geschichte „Der Froschkönig“ – dazu, ihn zu küssen. Blöd nur, dass sich Naveens Fluch prompt auf Tiana überträgt und sie selbst ebenfalls zum Frosch wird. Die beiden müssen nun wohl oder übel zusammenarbeiten und sich durch die Sumpfgebiete New Orleans’ kämpfen, um Mama Odie zu finden, die ebenfalls eine ziemlich Koryphäe im Voodoo ist. Unterwegs treffen sie natürlich auf so manche interessante Gestalt und Dr. Facilier ist ihnen ebenfalls dicht auf den Fersen...

Naja, der Ausgang der Handlung dürfte nicht allzu schwer zu erraten sein, aber wer das hier erwartet hat, hat selbst Schuld. Die Handlung ging aber in einem guten Tempo voran, es gab viele witzige Momente, aber auch ein paar ruhige – sowohl traurig als auch romantisch.

Die Musik gliedert sich gut in den Handlungsfluss ein; ich hatte nicht das Gefühl, dass alles stillsteht für den „Hey, jetzt kommt ein Lied!“-Moment. Außerdem sind die Lieder ziemlich mitreißend, es jazzt und swingt und man muss einfach ein bisschen mit dem Fuß wippen. Eine Liedszene Tianas erscheint sogar im wunderbaren Retro-Look, was mich überrascht hat, aber einfach super aussah. Und auch passte, da sie sich in dieser Szene vorstellt, wie es in ihrem eigenen Restaurant aussehen wird. Überrascht hat mich auch ein wenig, dass es so viele Lieder sind. Okay okay, ich hätte mich natürlich auf youtube stürzen und nachschauen können, aber ich wollte mir die Lieder zuerst im Film anschauen, im Kontext. Mich hat es nicht gestört, dass es viele waren (ist ja auch immer relativ), da sie sich, wie gesagt, gut in die Handlung einfügen und einfach Spaß machen.

Die Synchro hat vorher ja für einigen Schrecken gesorgt... Cassandra Steen und Roger Cicero als Tiana und Naveen?! Und ich muss sagen, ich fand sie wirklich gut. Ich hab jetzt nicht das Original als Vergleich, aber ich finde es auch müßig, darüber zu meckern, dass in Deutschland der eine Satz nicht so betont wird wie im Original etc. Mich haben sie in ihren Rollen überzeugt, gerade von Cicero war ich wirklich positiv überrascht. Das einzige Problem, was sicherlich einige haben werden, ist, dass man ihm beim Singen deutlich erkennt. Wenn man ihn mag, ist das natürlich gut, aber wenn nicht... nun ja. Da Naveen noch nicht mal viel zu singen hat, hätte man hier auch ohne Weiteres auf jemand anders zurückgreifen können, aber für die Promotion wollte man vermutlich einfach möglichst viele bekannte Namen.

Marianne Rosenberg hat mir als Mama Odie auch sehr gut gefallen. Ehrlich gesagt, hatte ich ganz vergessen, dass sie dabei ist und hab erst am Ende wieder dran gedacht. Dementsprechend fällt sie also nicht negativ auf. *g*
Bill Ramsey als Krokodil Louis fand ich auch richtig gut und Robert Missler als Glühwürmchen Ray war auch okay. Im Deutschen funktioniert das mit dem Cajun-Akzent natürlich nicht so, aber immerhin haben sie sich dazu entschlossen, ihm einen französischen Akzent zu geben statt einen ... hessischen oder so.

Und der „Böse“, Dr. Facilier? Fand ich klasse! Der hätte gern noch viel mehr Szenen haben können... Der Wechsel zwischen Sprechstimme (Thomas Nero Wolff) und Gesangsstimme (Tommy Amper) war auffällig, was nicht hätte sein müssen .Egal, jedenfalls fand ich ihn klasse. :)

In meiner Vorstellung war es nicht besonders voll, noch nicht mal ein Viertel gefüllt würde ich sagen. Eigentlich sehr schade, aber wenn man bedenkt, was so ein Kinobesuch für eine komplette Familie kostet... da überlegt man sich das schon zweimal, ob man die lieben Kleinen nicht doch mit einer DVD vorm Fernseher parkt. Meine Freundin und ich hatten schon etwas Angst, dass die Kinder stören könnten, aber sie haben sich alle sehr gut benommen, will heißen: Sie haben nicht genörgelt, gequengelt oder rumgeschrieen.
Neben mir saß eine Frau mit einem ca. 8 Jahre alten Jungen und einem etwas älteren (vielleicht 11). Sie hatte schon unglaublich Spaß bei den Trailern, genauso wie der Ältere, während der Jüngere anscheinend beschlossen hatte, diesen Kinobesuch stoisch über sich ergehen zu lassen. Das erste, was er zu seiner kichernden Mutter sagte: „Boah, Mama, du bist voll peinlich!“ *g* In den ruhigeren Szenen war er auch nicht so wirklich bei der Sache, aber beim Finale mit Dr. Facilier rutschte ihm dann doch ein „Yeah!“ raus. Jaja, die Jugend von heute.

Zwei Trailer gab’s: Einmal „Rock it!“, was wohl das deutsche „High School Musical“ ist. Wirklich, mit Massentanzszenen, Love Story etc. Ich ringe mit mir, ob ich mir den anschaue oder nicht... Und dann noch den „Toy Story 3“-Trailer, der sehr gut ankam.

So, ein schönes Kinoerlebnis vor Weihnachten. Was hab ich die guten, alten Zeichentrickfilme um diese Jahreszeit vermisst. :)