Dienstag, 31. August 2010

30T BM: Tag 10 und 11

Jetzt muss ich doch tatsächlich eine Tag nachholen. Meine Begeisterung, mich noch an den PC zu setzen, hielt sich jedoch gestern, als ich um 11 zu Hause ankam, sehr in Grenzen. Dann heut eben im Schnellverfahren zwei Tage abgehandelt. :)

Tag 10: Ein Buch, von dem du dachtest, dass du es nicht mögen würdest, es dann nachher aber toll fandest

Das trifft auf Harry Potter zu. Als der Hype um die Reihe anfing, war ich gerade im Herr der Ringe-Fieber und habe aus Trotz diesen komischen Zauberlehrling boykottiert. Eine Freundin schleppte mich dann in den vierten Teil, den ich auch soweit ganz gut fand. Die Bücher lesen wollte ich deshalb aber immer noch nicht. *g* Immerhin, meine Abneigung gegen die Reihe legte sich so langsam.

Im Grunde war dann Fanfiction Schuld, dass ich mich doch an die Bücher gesetzt habe. Ich las damals eine Story, in der Snape eine der Hauptrollen innehatte, und da ich ihn verdammt gut geschrieben fand, wollte ich einfach wissen, wie nah die Auotrin dem Original kam. Und so hab ich mich dann mit den Büchern angefangen.

Ich war durchaus positiv überrascht. Gerade die ersten Bücher lesen sich in einem Rutsch durch, sind unterhaltsam, hin und wieder was dramatisch und haben wirklich gute Charaktere. Dabei haben es mir v. a. die Nebencharactere angetan, ebenso wie die Hintergrundgeschichte um Harrys Vater und seine Clicque.
Natürlich gab es auch mal Momente, wo ich Harry gern eine gescheuerte hätte (Buch 5! Du blödes Blag, hör auf rumzujammern!), aber so in der Gesamtheit ist das eine wirklich schöne Reihe mit interessanter Weltengestaltung.


Tag 11: Ein Buch, das dich enttäuscht hat

Von Maarten 't Harts Roman "In unnütz toller Wut" hatte ich mir mehr versprochen. Es geht darum um die Einwohner eines holländischen Dorfes, die von einer jungen Fotografin für einen Bildband porträtiert werden. Als jedoch nach und nach immer mehr Leute, die in diesem Buch vorkommen, sterben, fangen die Dorfbewohner an einen Fluch oder etwas Ähnliches zu vermuten und drehen langsam aber sicher durch.

Der Anfang ist recht vielversprechend, aber das Ende hat mir einfach nicht gefallen. Ich habe kein großes unheimlich-übersinnliches Ende erwartet, aber hier war es eher ein Schulterzucken und "Joa, das wars dann." - ist mir zu wenig. Im Deutschkurs könnte man da sicher toll ruminterpretieren, warum die Leute so reagiert haben, wie man das alles deuten kann usw. Nur hab ichs eben nicht für einen Deutschkurs gelesen. Und als Lektüre für zwischendurch konnte es mich nicht überzeugen.

Sonntag, 29. August 2010

30T BM: Tag 9 Beste Szene

Ein erholsames Wochenende war das definitiv nicht... ich fahr jedenfalls nicht mehr an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf's Reitturnier. Hallo Stress, ich hatte dich vermisst! Immerhin hat's sich gelohnt.


Tag 9: Die beste Szene überhaupt

Also bitte, als könnte ich mich hier auf nur eine einzige Szene festlegen! Es gibt so viele wirklich gut geschriebene Szenen, die mir im Gedächtnis geblieben sind, deshalb nenne ich jetzt einfach die, die mir spontan einfallen. :) Ich werde mich so vage wie möglich ausdrücken, da ich etwaige Spoiler so gut es geht vermeiden möchte.

Die Lügen des Locke Lamora: Das Buch hat viele gute Szenen zu bieten, auch viele gute Sprüche, aber zwei ganz bestimmte Momente haben sich mir besonders eingeprägt. Einmal Lockes Kampf gegen einen der Antagonisten, der für den Bösewicht nicht besonders gut ausgeht. Wie Locke es jedoch schafft ihn zu besiegen, was er noch in der Hinterhand hatte... nun, ich hab nicht dran gedacht, der Bösewicht offensichtlich erst recht nicht, und dabei ist es so logisch. *g*
Und dann noch die Szene, in der Locke sich mit ein paar anderen wichtigen Charakteren unterhält. Auf einmal lässt er einen Satz fallen, der den Leser so richtig schön vor den Kopf stößt und zumindest mich laut lachen ließ (obwohl es da eigentlich grad nicht viel zu lachen gibt): "Ich nannte ihn auch ein Arschloch. " Glaubt mir, wenn ihr an der Stelle seid, werdet ihr es verstehen. *g*

Harry Potter-Reihe: Gute Reihe mit vielen guten Momenten, aber ein paar finde ich besonders gelungen. Wie die Weasley-Zwillinge der fiesen Umbridge so richtig schön die Abschlussprüfungen versauen, ist großes Kino; genau wie der Ron/Hermine-Kuss (meine Güte, endlich!), oder der Moment, als die Schüler erfahren, dass Snape ab sofort neuer Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste ist (sowieso eigentlich fast jede Szene, in der Snape anwesend ist; er ist immer so schön fies-sarkastisch). Und natürlich Neville in Band 7! GO NEVILLE! *Fähnchen schwenk*

On Stranger Tides: Das letzte Stück Weg zum Jungbrunnen ist richtig gut. Und die Szene, in der Jack Shandy Captain Davies ganz unerwartet zu Hilfe kommt. Das war... überraschend.

Überredung: Wenn Anne Captain Wentworths Brief liest... soo romantisch und schön und awwwww. *dahinschmelz*

Samstag, 28. August 2010

30T BM: Tag 8 Soll-Buch

Tag 8: Ein Buch, das jeder mindestens einmal gelesen haben sollte


Man könnte sich an dieser Frage natürlich lange aufhalten - welche Kriterien setzt man an? Aus einem bestimmten Genre, ein Klassiker, ein besonders kontroverses Werk, ein Bestseller?

Da das alles doch immer sehr vom persönlichen Geschmack abhängig ist, habe ich mich für ein Buch entschieden, von dem ich denke, dass es einer der Klassiker schlechthin ist: Robert. L. Stevensons Die Schatzinsel. Dieser Roman gilt als echter Jugendbuchklassiker und das meiner Meinung nach zu Recht: Abenteuer, ferne Länder, Piraten, Schätze, Verrat. Wunderbar, um dem grauen Alltag zu entfliehen, oder sich selbst an der Stelle des jungen Jim Hawkins zu sehen, der unversehens in dieses Piratenabenteuer gezogen wird.

Im Grunde bezieht sich meine einzige Kritik auf diesen Jim - ich fand es mitunter ein wenig schwierig, mir die ganze Zeit einen zehnjährigen Jungen vorzustellen, der mit Piraten verhandelt und dergleichen. Für mich persönlich macht die Figurenentwicklung mit einem Teenager (wie z. B. in Disneys sehr schönen freien Verfilmung Der Schatzplanet) mehr Sinn, aber Jim ist - man muss es ehrlich zugeben - ja auch nicht der interessanteste Charakter des Buches. Das ist definitv Long John Silver, der Anführer der Piratenbande. Ein wunderbarer Charakter, zwar im Grunde der Antagonist der Geschichte, aber dennoch sehr menschlich gezeichnet, sogar mit einem weichen Kern.

Ein wirklich lohnendes Buch und mit Recht ein Klassiker, der es wert ist gelesen zu werden.

Freitag, 27. August 2010

30T BM: Tag 7 Erinnerung

Tag 7: Ein Buch, dass dich an jemand erinnert


Meine Uralt-Ausgabe der Grimm'schen Kinder- und Hausmärchen. Dass das Buch nicht mehr so ganz neu ist, sieht man möglicherweise am Klebeband und den angestoßenen Rändern... *g* Die Ausgabe darf aber auch so aussehen, denn sie war ein Weihnachtsgeschenk für meine Mutter in 1964.

Das Buch erinnert mich an meine Oma, die leider 1994 verstarb. Als ich klein war und manchmal über Nacht bei ihr blieb, hat sie mir abends immer aus dem Buch vorgelesen. Ich weiß noch, dass ich manche Geschichten etwas beängstigend fand, z. B. Von einem der auszog das Fürchten zu lernen oder auch Brüderchen und Schwesterchen. Immerhin waren dies aber die echten Märchen der Gebrüder Grimm und nicht die glattgebügelten späteren kinderfreundlichen Versionen. *g* Hier gibt's in der Tat noch "Blut im Schuh" usw.

Außerdem kann die Ausgabe mit wunderschönen Bildern aufwarten, wenn auch in sehr eigenem Stil:









Donnerstag, 26. August 2010

30T BM: Tag 6 Lieblings-Buch

Tag 6: Dein absolutes Lieblingsbuch (oder dein Lieblingsbuch aus deiner Lieblingsreihe)


Ich habe viele Bücher, die ich wirklich sehr gerne mag. Aber eins meiner absoluten Favoriten ist Jane Austens "Stolz & Vorurteil". Eigentlich gibt es darüber nicht mehr viel zu schreiben - Jane Austen hat nicht viele Bücher geschrieben, aber die zählen allesamt zu den Klassikern der Literatur.

"Stolz & Vorurteil" ist mit Recht der am höchsten angesehen ihrer Romane, da er im Grunde perfekt all das in sich vereinigt, was Austens Stil ausmacht: Ein genauer Blick für die Eigenheiten der Gesellschaft im England des 19. Jhds., ausgereifte, echte Charaktere, Spitzfindigkeiten und Ironie, Romantik. Natürlich leidet man mit den beiden ältesten Bennett-Schwestern, Elizabeth und Jane, mit, wenn ihrem Liebesglück v.a. die eigene Familie im Weg steht, und man freut sich über das verdiente Happy End.

Die Austen-Romane wurde alle schon mehrmals verfilmt, wobei von "Stolz & Vorurteil" definitiv die BBC-Miniserie von 1996 (mit Jennifer Ehle als Elizabeth und Colin Firth als Mr. Darcy, die für ihn prägende Rolle) am meisten Lorbeeren ernten durfte (absolut zu Recht). Aber auch die Version mit Keira Knightley von 2005 ist nicht schlecht und kann in vielen Rollen sogar meiner Meinung nach mit einer passenderen Besetzung aufwarten (leider jedoch nicht in den Hauptrollen).


Aus einer ganz anderen Ecke kommt natürlich David Safiers "Mieses Karma", einer der absoluten Bestseller 2007. Die Geschichte um die Fernsehmoderatorin Kim, der ihre Karriere wichtiger ist als ihre Familie und die am Abend des Fernsehpreises durch einen dummen (und sehr unwahrscheinlichen) Unfall ums Leben kommt, ist richtig unterhaltsam und witzig. Außerdem wird die Moral der Geschichte wirklich hübsch serviert. Wenn Kim im Jenseits erfährt, dass sie viel zu viel mieses Karma gesammelt hat und sich in ihrem nächsten Leben nun echt anstrangen muss, ist das zum Schießen. Und die beste Nebenrolle hat ausgerechnet Casanove (ja, der Casanova).

Ein wirklich schönes, kurzweiliges Buch, dessen Nachfolger "Jesus liebt mich" gar nicht so Zeigefinger-katholisch daherkommt, wie man meinen könnte, ebenfalls wirklich gut ist. Und sobald Safiers dritter Roman "Plötzlich Shakespeare" endlich als Taschenbuch erhältlich ist, werd ich mich draufstürzen. :)

Mittwoch, 25. August 2010

30T BM: Tag 5

Tag 5: Ein Buch (oder eine Reihe), das du immer und immer wieder lesen könntest


Ich liebe Bill Bryson. Eine Freundin auf Livejournal hat mir damals sein England-Buch "Reif für die Insel" empfohlen, und naja, seitdem lese ich nach und nach alles, was er geschrieben hat. Einer meiner absoluten Favoriten ist sein Australien-Reisebericht "Frühstück mit Kängurus".

Im Grunde sind seine meisten Bücher Reiseberichte - England, Australien, Europa, Amerika -, aber er schafft es, das ganze kurzweilig zu gestalten, immer mit einem leicht humorigen Unterton, sehr locker und doch gleichzeitig sehr interessant. Außerdem machen seine Bücher immer gleich Lust darauf, die Orte auch einmal zu besuchen.

Bryson streut aber auch sehr gerne Anekdoten über die Vergangenheit des jeweiligen Landes ein, und das gestaltet sich bei Australien ganz besonders unterhaltsam. Es ist ein riesiges Land und der Großteil besteht aus Nichts. Wirklich. Man geht durch die Wüste (und davon hat Australien eine Menge) und stolpert über einen klinkergroßen Klumpen Gold. Kann passieren. Natürlich wird man diese Stelle später nie mehr wiederfinden. Schließlich ist das Outback bis heute nicht vollständig kartografiert. Oder es kreuzen prähistorische Urameisen den Weg. Oder man trifft auf eines der zahlreichen extrem giftigen Tierchen; Insekten, die mit Giftmengen ausgestattet sind, die einen Elefanten töten könnten. Oder ein Premierminister geht im Meer baden und wird nie wieder gesehen. Kommt alles vor. An der Küste gibt's tückische Strömungen. Von der komischen japanischen Sekte, die (möglicherweise) Atombombentests im Outback gemacht hat (was dann ca. 5 Jahre später bemerkt wurde - naja, es wurde bemerkt, das irgendwas in der Wüste passiert ist) ganz zu schweigen.

"Frühstück mit Kängurus" eignet sich super als Urlaubslektüre - lustig, unterhaltsam und informativ noch dazu.

Passend dazu:

Dienstag, 24. August 2010

30T BM: Tag 4

Tag 4: Ein Buch oder eine Reihe, die du hasst


Nun ja, "hassen" ist nicht so ganz das richtige Wort, aber... ich mag das Buch nicht besonders. Ich habe es in der 11. Klasse als Schullektüre aufgedrängt bekommen, weil es ja so viele unglaublich wichtige Themen behandelt. Und genau da liegt für mich das Problem: Mir was das zuviel Dramatik auf einmal, zu viele diskussionswürdige Themen, auf die Schlink unbedingt aufmerksam machen wollte. Nicht nur Analphabetismus und die Liebesbeziehung zwischen einer Frau mittleren Alters und eines wesentlich jüngeren Mannes (oh, wie kontrovers!), nein, schmeißen wir noch eine bedeutungsschwangere Hintergrundgeschichte über den Nationalsozialismus mit hinein.

Das Buch war mir durch dieses Mit-dem-Zaunpfahl-Winken (eigentlich war es ja schon eher Mit-dem-Zaunpfahl-auf-den-Leser-Eindreschen) viel zu forciert und die Charaktere haben mich nicht sonderlich berührt. Dennoch war meine Klausur später natürlich sehr gut, denn Bücher und Filme analysieren kann ich (wenn ich denn muss). Außerdem bekamen wir eine relativ einfache Szene (fand ich...).

Eine der schlimmsten Schullektüren, die mir angetan wurden. Nah dran war allerdings auch "Homo Faber", das mir einfach auf die Nerven ging, und dieses eine englische Büchlein, dessen Namen ich sogar schon wieder vergessen habe... aber ich glaub, das haben wir nie zu Ende besprochen. *g*

Von "Twilight" oder "Eragon" halte ich auch nicht viel, da ich die Bücher aber (noch) nicht gelesen habe, fände ich es doch sehr unfair, sie als "Hass-Bücher" zu bezeichnen.

Montag, 23. August 2010

30T BM: Tag 3

Tag 3 - Das beste Buch, dass du in den letzten 12 Monaten gelesen hast

Zu Scott Lynchs "Die Lügen des Locke Lamora" hab ich mich ja schon ausführlich ausgelassen. Ich halte diesen ersten Band einer auf, wenn ich mich recht erinnere, sieben Bände angelegten Reihe nach wie vor einfach für wunderbar unterhaltsam und spannend.

Der 2. Band wartet bereits darauf, gelesen zu werden, nur möchte ich die Lücke zwischen Band 2 und 3 (der ja erst im nächsten Frühjahr erscheint) nicht zu groß werden lassen. Ich denke, der Herbst ist eine gute Jahreszeit, um sich in das nächste Abenetuer von Locke Lamora und Jean Tannen zu vertiefen (dann mit Piratenaction oder so *g*).

Immer noch absolute Kaufempfehlung.

Sonntag, 22. August 2010

30T BM Tag 2

Tag 2 - Ein Buch (oder eine Reihe), das mehr Menschen lesen und diskutieren sollten


Ich habe mich für Garry Kilworths "Fürst der Wölfe" entschieden. Das Buch habe ich vor Jahren im Zuge meiner Begeisterung für Füchse und Wölfe geschenkt bekommen und es regelrecht verschlungen.

Es geht um den Wolf Athaba, der sich nicht an die strengen Regeln seines Rudels halten will und daraufhin verstoßen wird. Ohne den Schutz des Rudels ist er den in der Wildnis lauernden Gefahren, v.a. den von den Menschen verursachten, ausgeliefert. Dann trifft er jedoch auf einen in der Wildnis verlorenen Menschen. Dieser, halb verhungert, schließt sich Athaba an und nach anfänglichem Misstrauen lernen die beiden voneinander. Als der Mensch in die Zivilisation zurückfindet, begibt sich Athaba auf die Suche nach seinem Rudel. Doch er wird den Menschen noch einmal wiedersehen...

Kilworth schreibt sehr kurzweilig aus der Sicht Athabas und er schafft es, dass sich der Leser genau in den Wolf hineinversetzen kann und zu verstehen beginnt, wie ein Wolfsrudel funktioniert und was die Eingriffe des Menschen in die Natur für die Wölfe bedeuten. Ein wunderbares Abenteuer, man leidet mit, ist fasziniert, will mehr.

Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen. Es ist zur Zeit nur noch Second Hand zu bekommen, wie es aussieht, aber das ist es definitiv wert. Für jeden, der auch nur in Ansätzen an Wölfen oder auch Romanen aus der Sciht von Tieren interessiert ist, sei dieser Roman wärmstens ans Herz gelegt.

Samstag, 21. August 2010

Zurück mit einem neuen 30 Tage Meme

30 Tage Memes sind eine wunderbare Beschäftigungstherapie, besonders wenn es dabei um Themen geht, zu denen ich mich gern auslasse. *g*

Von Mittwoch bis Freitag war ich berufsbedingt im hohen Norden, in Flensburg (es lässt mich immer wieder schmunzeln, wenn ich an den "Dies ist die letzte Tankstelle vor der Grenze!"-Schildern vorbeikomme. Denn danach verlässt man die Zivilisation, oh ja!*g*). 7 Stunden Fahrt, und das ohne Stau (dafür mit schön vielen Baustellen), und dann ging's in die hübsche Flensburger Innenstadt - schöne alte Häuser, nette Läden und seltsam kleine Hunde. Ein winzigkleines Fanerlebnis hatte ich dann in einem Buchladen. Ich hab mich ziellos durch die Buchregale gewühlt, denn irgendwas wollte ich auf jeden Fall kaufen, und stieß dabei auf Michael Crichtons "Pirate Latitudes", von dem ich vorher noch nie gehört hatte, das sich aber ganz gut anhörte. Also geschnappt und ab zur Kasse. Mein Blick fiel auf das T-Shirt des Verkäufers, darauf stand schön groß "YARRR!", worauf ich natürlich meine passende Buchwahl kommentieren musste. Er schaute mich leicht verdutzt an und sagte dann: "Das ist das erste Mal, dass jemand das Shirt versteht!*strahl*" Alles Ignoranten, ich sag's euch! *g* Hätte ich meine Chefin nicht im Schlepptau gehabt, hätte man sich ja vielleicht noch was drüber unterhalten können.

Rückfahrt war bis auf den ewig langen Stau vorm Hamburger Elbtunnel recht uninteressant, außer, dass wir mal wieder prompt beim falschen Oberhausener Kreuz abgefahren sind und uns das Navi später auch noch falsch lotsen wollte (da hab ich dann aber drauf bestanden, Richtung Köln zu fahren und das Navi zu ignorieren). Das nächste Mal lern ich den Rückweg aber wirklich mal auswendig...

Jedenfalls, hier also der Beginn des "30 Tage Buch Memes"!

Tag 1 - Ein Buchreihe, die gerne noch länger hätte gehen können ODER eine Buchreihe, die verdammt nochmal beendet werden sollte (oder beides)

Ich entscheide mich für "Verdammt noch mal, wann hört das endlich auf?", denn ehrlich gesagt, fällt mir keine Reihe ein, bei der ich mir dringend wünsche, dass sie weitergeführt wird. Irgendwann ist ja schließlich gut. Scott Lynchs Reihe über Locke Lamora wird ja schließlich fortgesetzt (und man möge in Deutschland doch bitte mal voran machen mit der Übersetzung des 3. Bandes. *grummel*).

So. "House of Night" von Phyllis C. Cast und ihrer Tochter Kristin. Ich kann mich natürlich allein schon darüber aufregen, dass hier ganz unverschämt bei "Harry Potter" und, ich kann es kaum glauben, "Twilight" gestohlen wird. Alles schön durchmischen, und um einen gewissen Gegensatz zu "Twilight" zu bilden, lässt man die Charaktere, nun, etwas freizügiger agieren. Was halbwegs positiv an dieser Reihe ist, die in allen Bestsellerlisten immer ganz oben landet, ist die Tatsache, dass die weibliche Hauptfigur Zoey immerhin kein von ihrem einzig wahren Geliebten abhängiges Ding ist. Aber sonst?

Ich muss natürlich fairerweise sagen, dass ich die Bücher nicht gelesen habe, dafür aber genug Inhaltsangaben und Kommentare, um mir ein Bild zu machen (der ganze Vampirtrend geht nun mal einfach an mir vorbei).
Kristin Cast überarbeitet die von ihrer Mutter geschriebenen Bücher und fügt einen Schwung an Popkulturreferenzen und ordentlich Gossensprache hinzu. Sorry, aber es ist nun wirklich nicht lang her, dass ich selbst im Teenager-Alter war, und wir haben es durchaus geschafft, eine Unterhaltung zu führen, ohne mit "Fick dich", "die alte Schlampe" etc. pp. um uns zu werfen. Außerdem kenne ich genug junge Leute aus diversen sozialen Schichten und solche Ausmaße sind mir noch nie begegnet. Denkt Kristin Cast, dass Jugendliche so reden, oder - eine schreckliche Vorstellung - redet sie tatsächlich so? Naja, irgendwoher müssen die Jugendlichen ja ein paar Schimpfwörter lernen...

Dann natürlich das wandelnde Klischee der Hauptfigur. Meine Güte, ich hab in Fanfiction schon so viele miese Mary Sues gesehen, das reicht für mein ganzes Leben... und hier wird eine auf 12 (!) Bände ausgelegte Reihe von so einer Figur getragen. Natürlich hat Zoey eine tragische Vergangenheit (ihre Muter versteht sie nicht und sie hasst ihren Stiefvater buhu), natürlich ist sie auserwählt, natürlich war nie jemand ein besserer Vampir als sie, natürlich braucht sie überhaupt nichts lernen - sie weiß es einfach! -, natürlich kriegt sie den heißesten Jungen der ganzen Schule ab, und natürlich gibt es eine tussige Blondine inklusive tussiger Schlampenclique, die ihr das Leben schwer macht.
Wenn man bedenkt, dass gerade Mary Sues in Fanfiction immer die größte Masse an begeisterten Kommentaren aufweisen, kann man sich denken, woher der Erfolg dieser Reihe (genau wie bei "Twilight") kommt: Pures Wishfulfillment. Die Leserin wär gerne genauso wie die Hauptfigur, und da diese nur sehr grob gezeichnet ist, bietet sie auch genug Raum für die Leserin, sich selbst in dieser Rolle zu sehen.

Was mir aber wirklich sauer aufstößt ist die Betonung des Elitedenkens in dieser Reihe. Die Ausbildung zum "fertigen" Vampir zieht sich über, wenn ich mich recht erinnere, vier Jahre hin. Wer zu schwach ist, das Ganze zu überstehen, stirbt einfach. Wird nicht von der Schule geschmissen und kehrt zurück ins alte (langweilige) Leben, sondern stirbt und zieht fortan als Geist nachts durch die Schule. Denn wo kämen wir denn hin, wenn es nachher schwache Vampire gäbe!? Hier handelt es sich schließlich um eine ausgewählte Gemeinschaft, und nur die Besten der Besten genießen später das Privileg, ein waschechter Vampir sein zu dürfen. Wer das nicht packt, ist nicht würdig zu leben.

Naja, dass die Handlung nicht sonderlich tiefschürfend ist, versteht sich bei dieser Art Fastfood-Literatur ja eigentlich von selbst (natürlich ist mir bewusst, dass Fans aufgrund extensiver Analyse wahnsinnig viele tiefgründige Themen und Anspielungen aus den Büchern ziehen - aber wer will, kann in so ziemlich alles eine tiefgreifende Aussage hineininterpretieren).

Irgendwann, damit tröste ich mich, wird auch dieser Hype abgeklungen sein. Vielleicht ringe ich mich sogar dazu durch, die Reihe mal zu lesen - sollte ich meinen Eindruck nicht bestätigt sehen, würde ich natürlich alle negativen Aussagen zurückziehen. Große Chancen, dass das geschieht, sehe ich allerdings nicht. Und dabei bin ich nicht einmal generell negativ gegenüber Trivialliteratur eingestellt. Hat ja alles irgendwo seine Daseinsberechtigung. ;)

Ähnliche Artikel:

Sonntag, 15. August 2010

Das vor Ewigkeiten zugeworfene Sommer-Stöckchen

So, es ist schon einige Wochen her, dass Sir Donnerbold mich (und meine Kollegin Öllig, die aber im Moment zeitlich sehr indisponiert ist) mit einem Stöckchen zum Thema "Sommer" beworfen hat. Also denn, beantworte ich jetzt zumindest die Fragen, damit's nicht total in Vergessenheit gerät.

Außerdem ist das Wetter heute so richtig schön beschissen, sodass ein bisschen Erinnerung an warme Sommertage nicht schaden kann...

Was ist deine schönste Kindheitserinnerung zum Thema Sommer?
Hmmm, was mir recht spontan einfällt ist der Wanderurlaub in Österreich, als ich... 8 oder so war. Wir waren mit einer befreundeten Familie in Kirchberg (oder in der Nähe davon), hatten sehr schönes Wetter und sind viel in den Bergen rumgewandert. Das fand ich toll, v.a. weil man dann in Rinnsalen plantschen konnte, oder sich über Trampelpfade durch den Wald schlagen musste. Und die Aussicht! Auf einer kleinen Alm haben wir frische Milch getrunken. Und Edelweiß gepflückt. ... Ich muss glaub ich nochmal Urlaub in den Bergen machen.

Du bist im Freizeitbad. Spaßbecken, Riesenrutsche oder Standardbecken?
Gesetz des Falles, dass ich mich überhaupt in ein Schwimmbad schleppen lassen würde, wäre ich vermutlich eher im Spaßbecken oder auf den Rutschen anzutreffen.

Um eine im Winter gestellte, und untergegangene Frage wieder auszugraben: Was war die seltsamste Eissorte, die du je gesehen/gegessen hast?
Ach, da gibt es eigentlich nichts Besonderes. "Lebensmittelfarbstoff" klingt faszinierend - eine Mischung aus allem, was bunt ist. Aber der Eismann, der die immer hatte, kommt glaub ich gar nicht mehr bei uns vorbei.

Wie oft grillst du in einem durchschnittlichen Sommer?
Wenn's Wetter gut ist, wird mindestens jedes zweite Wochenende gegrillt.

Wasser oder Cocktail? Wenn Cocktail, welcher?
Komtm auf die Stimmung an. Generell trinke ich am liebsten Wasser; löscht den Durst ja auch am besten. Wenn ich abends mal ausgehe, dann eher Cocktails; normalerweise alkoholfrei. Grenadine sollte drin sein. :) Mit ALkohol? Tequila Sunrise.

Du und eine fremde Person sind am heißesten Tag des Jahres in einem Aufzug eingesperrt. Du findest dein Gegenüber attraktiv. Wirfst du irgendwann "wegen der Hitze" irgendwelche Kleidungsstücke ab?
Das kommt drauf an, wieviel ich überhaupt anhabe.

Ein böser Wissenschaftler will eine Jahreszeit für immer abschaffen. Aus irgendeinem Grund bist du der einzige, der ihm im Weg steht. Leider kannst du seinen Plan nicht völlig vereiteln, doch wenigstens kannst du bestimmen, welche Jahreszeit verschwindet...
... Das ist jetzt blöd. Jede Jahreszeit hat irgendwas an sich, dass ich nicht so wirklich mag. Vermutlich würde ich mich für den Herbst entscheiden. Da sehen zwar die Bäume häufig sehr schön aus, aber die meiste Zeit ists windig und regnerisch und matschig - also eine Jahreszeit weniger, in der beim pferd im Schlamm versinke.

An welche Sommerblockbuster denkst du gerne zurück, und wie sieht es bei dir mit Open-Air-Kino aus?
Ha. "Fluch der Karibik" natürlich, auch wenn der erst im September anlief, aber da kann der Film ja nix dafür, dass in Deutschland ein Sommerloch herrscht.
Open-Air-Kino würd ich durchaus machen, hab ich bisher aber noch nicht.

Mittwoch, 4. August 2010

Urlaubsbericht London

Ich bin wieder zurück im Lande und mittlerweile sogar etwas erholt (den ganzen Tag durch London laufen ist doch um einiges anstrengender als gedacht...), dafür aber leicht motzig über das schlechtere Wetter (erstaunlich, aber wahr – es war trocken, meist richtig sonnig, und warm!).

Meine zwei Freundinnen und ich hatten eine super Zeit in London und es war alles sehr unstressig, gerade wenn man bedenkt, dass es doch ein par kleine Probleme gab, ein Hotel zu finden (wir waren ja auch spät dran). Wir landeten dann im Ibis Earl’s Court Hotel, das okay war – nichts Tolles, aber für einen Städtetrip absolut ausreichend, sauber und das Zimmer für 3 Leute noch groß genug.
Den Plan der Londoner U-Bahn (Tube) kann man auch wirklich sehr leicht verstehen (sollte man meinen...), wir hatten jedenfalls keine Probleme. Mit der Oyster Card (eine Magnetkarte, die man mit selbst gewählten Geldbeträgen aufladen kann und dann immer beim Betreten und Verlassen der Tube Stations über ein Magnetfeld zieht) kann man günstig das Tube-Netz benutzen; definitiv praktischer als jedes Mal ein Ticket ziehen zu müssen.


Tag 1 – Madame Tussauds und Sherlock Holmes Museum


Früher Flug um halb 7 morgens. Aufgrund der Zeitumstellung kamen wir dann auch um halb 7 an und landeten prompt in der Rush Hour. Ist schon schön, sich mit Koffern in eine übervolle Tube zu quetschen. Daraus gelernt: Einen Flug nehmen, der einen nicht um halb 9 bei der Tube ankommen lässt.
Interessant auch, wie höflich die meisten Londoner sind. „Sorry“, „Excuse me“ etc sind absoluter Standard; sie entschuldigen sich sogar, wenn sie angerempelt wurden... Man passt sich an dieses Verhalten sehr schnell an, genauso wie man sehr schnell lernt, einfach immer über die Straße zu gehen, wenn grad kein Auto in unmittelbarer Nähe ist, egal ob die Ampel grün oder rot ist. Touristen erkennt man sofort daran, dass sie auch bei freier Straße an roten Ampeln stehen bleiben. *g*

Wir haben, als wir um ca. 9 Uhr im Hotel ankamen, die Koffer erstmal abgestellt (Check In erst nach 12 Uhr) und haben Earl’s Court erkundet. North End Rd. ist ganz gut zum Einkaufen, außerdem gibt’s dort neben Supermärkten, Drogerien und einer Post (im Schreibwarenladen WH Smith) auch einen Wochenmarkt mit sehr günstigem und lecker-frischem Obst. Super, um sich für einen Städtetrip einzudecken.
Einen sehr guten und relativ günstigen Italiener, La Pappardella, gibt’s auf der Old Brompton Rd. – riesen Pizzen und leckere Pasta.

Nach dem Check In haben wir uns per Tube auf den Weg zu Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett gemacht. Vergünstigte Tickets dafür haben wir an der Liverpool St. Tube Station gekauft, was uns auch das Anstehen bei Mdm. Tussauds ersparte. Drinnen war es voll. An bestimmte Figuren, wie z. B. Marilyn Monroe oder Robert Pattinson (ist ja grade ach so angesagt) kam man kaum ran. Und das an einem Wochentag nachmittags! Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es am Wochenende sein muss...
Die Figuren waren zumeist wirklich sehr beeindruckend und lebensnah – z. B. Helen Mirren, Nicole Kidman, Johnny Depp, Boris Becker, die Queen, Tom Cruise oder Barack Obama (auch kaum ein Durchkommen). Es gibt unterschiedliche Themengebiete, z. B. Filmstars, Filmcharaktere, Sänger/innen, Politiker und natürlich die beliebte Horrorabteilung, in der auch gerne mal als Zombies verkleidete Mitarbeiter aus dunklen Ecken hervorspringen.
Alles in allem sehr unterhaltsam und man sollte als Tourist einfach einmal dagewesen sein - dann vielleicht aber wirklich wochentags früh morgens oder am späten Nachmittag.







Nach Mdm. Tussauds mussten wir uns erst mal erholen (okay, und auch, weil wir die Nacht vorher so gut wie gar nicht geschlafen hatten und entsprechend müde waren) und haben uns in den Regent’s Park begeben. Dort wurden wir von einem Eichhörnchen belagert. Zuerst waren wir noch ganz vorsichtig, wir wollten es ja nicht verscheuchen, haben aber schnell festgestellt, dass das ein auf Touristen getrimmtes Eichhörnchen war, dass sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Wurde uns spätestens da klar, als es neben uns auf der Bank saß...

Süß. :)

Danach sind wir in die Baker St. Zum Sherlock Holmes Museum. Natürlich gab es die Hausnummer 221 b zu Doyles Zeiten überhaupt nicht, jetzt aber schon – man hat das kleine zweistöckige Häuschen sehr detailreich und liebevoll nach den Büchern (und allgemeinen damaligen Gepflogenheiten) eingerichtet. Leider habe ich die Bücher nur einmal gelesen, sodass ich längst nicht alle Details würdigen konnte – für einen richtigen Fan ist es sicherlich noch viel interessanter. Aber auch so war offensichtlich, dass man sich richtig Mühe gegeben hat – vollgestopfte Regale und Tische, hier eine Notiz zu einem Fall, dort ein Brief an Watson, ein Koffer mit allem, was man als Detektiv so braucht, die Violine, das in die Wand geschossene „VR“ ... alles da. Im 2. OG hatte man dann Puppen aufgestellt, die wichtige Charaktere aus den Holmes-Romanen darstellten, u.a. einen aus der „Liga der Rothaarigen“, den Hund der Baskervilles und natürlich Professor Moriarty. Es gab auch einen älteren Herrn, der einem gern Fragen beantwortet und von sich aus auf bestimmte Details hinwies.
Der angrenzende Shop hat eine schöne Auswahl an interessantem Krimskrams, Filmen, Büchern etc. zum Thema und ist charmanterweise an den Stil des Hauses angepasst.


Müde, aber zufrieden haben wir den Tag beim bereits erwähnten Italiener ausklingen lassen und uns mental schon mal auf den nächsten Tag vorbereitet.


Tag 2 – Shakespeares Globe Theatre, Tate Modern und der Tower of London

Der nächste Morgen kam früh und absolut unerwartet. Netterweise schickte uns eine Freundin um halb 8 ihrer Zeit (!) eine SMS, wie es denn so wäre... Wir haben uns schließlich aus dem Bett gekämpft, sind zum Frühstück geschlurft und von dort zur Tube, um zum Globe Theatre auf der Southbank zu kommen. Das Globe ist ein Nachbau des Theaters aus Shakespeares Zeit, in welchem er seine Stücke aufführte. Wir haben dort zuerst die Ausstellung angeschaut, die diverse Modelle, Requisiten, Kostüme und Informationstafeln zum Theater in Shakespeares Zeit aufbot. Danach haben wir an einer Führung teilgenommen, auf der wir viele interessante Informationen zu hören bekamen, u. a. wie es überhaupt zum Neubau des Theaters kam, wie Theateraufführungen damals so abliefen, dass man 3000 Leute in das Theater quetschen konnte (Sicherheitsvorschriften gab es damals schließlich keine) usw.
Eine unterhaltsame und informative Führung, nach der wir in den Shop entlassen wurden, der v.a. eine schöne Auswahl an Büchern zu Shakespeare und allgemein zum Theater zu bieten hatte (neben dem üblichen Merchandise).




Anschließend statteten wir der Tate Modern Gallery einen Besuch ab, da sie praktischerweise direkt nebenan liegt und keinen Eintritt kostet (wie eigentlich jedes Museum in London). Nun ja, sagen wir so – moderne Kunst ist nicht so ganz meins. Mit roter Farbe auf einer Leinwand rumkrakeln, bunte Stäbe an Wände lehnen oder um eine Glas ein Tuch drapieren bekomme ich auch hin. *g* Aber gut, irgendwer muss sich das ja mal angeschaut haben und einen unglaublich tiefen Sinn darin gesehen haben. Ich kann es vielleicht einfach nicht genug würdigen.
Die Tate sollte man aber auf jeden Fall mal besuchen, da allein die riesigen Hallen sehr beeindruckend sind.


Danach ging’s über die Millenium Bridge auf die St. Paul’s Cathedral zu, um die nächste Tube zu erreichen, die uns zum Tower bringen sollte.
Dort kamen wir dann auch pünktlich zur letzten Führung der Yeomen Wärter an (halb 4). Er hat uns sehr viele sehr interessante und sehr blutige Details über Inhaftierte im Tower erzählt, welche Königin weswegen dran glauben musste (oh ja, Henry VIII war ein fieser Möpp!), die Gerüchte um den Tod der beiden jungen Prinzen (deren Überreste man eingemauert in einem der Türme fand...), warum die Raben beim Tower bleiben müssen usw. Dabei war der Wärter auch noch sehr lustig und angemessen dramatisch. *g*

Man hat eigentlich gar keine wirkliche Vorstellung, wie groß der Tower ist – eigentlich ja eine richtige Burg. Und wie alt, aus dem 13. Jhd.! Absolut beeindruckende Bauten; v.a. der White Tower in der Mitte, der eine schöne Ausstellung zu Kriegsrüstungen und Waffenarsenalen beherbergt. Die Kronjuwelen haben wir uns geschenkt, da wir unsere Zeit im Tower nicht mit stundenlangem Anstehen verbringen wollten, und haben stattdessen den Wall Walk gemacht, der über die innere Burgmauer und durch sechs Türme führt, u. a. mit ausgestellten Folterwerkzeugen der damaligen Zeit und Hinweisen auf die ganzen Einritzungen der Gefangenen in den Turmmauern ... manche hatten wirklich verdammt viel Zeit...

Wirklich sehr, sehr interessant und absolut zu empfehlen. Auch hier gilt aber wieder, lieber sehr früh oder sehr spät zu kommen, da es sonst doch sehr überfüllt sein kann. Wir waren wie gesagt ab halb 4 da und es war zwar immer noch gut besucht, aber man konnte sich doch recht frei bewegen, ohne ständig jemandem auf die Füße zu treten.





Danach ging’s wieder zurück zu Earl’s Court, wo wir uns im Pub The Goose (auf der N End Rd.) noch einen Happen zu Essen genehmigt haben (sieht von außen nach nicht viel aus, ist innen aber schön ausgestattet und die Leute sind sehr freundlich). Wieder todmüde ins Bett mit dem Gedanken, dass wir am nächsten Tag früher raus mussten...


Tag 3 – Shopping und Musicalbesuch

Am nächsten Morgen haben wir uns recht früh (für unsere Verhältnisse) aus dem Bett gequält, um pünktlich am Leicester Square zu sein. An sich kein besonders hübscher Platz, bestehend aus Restaurants, kleinen Krimaskramsbuden, Kinos (u.a. das Odeon, aber Ticketpreise von über 15 £ sind irgendwie leicht abschreckend) und Läden, die günstige Musical-Tickets anbieten. Nach denen wollten wir auch gucken, allerdings bei der TKTS-Bude. Diese ist offiziell von der Theatervereinigung lizenziert und man kann sich sicher sein, dass man a) keine versteckten Gebühren draufgeschlagen bekommt, und b) wirklich gute Plätze erhält.
Es war zum Glück noch nicht viel los, und wir hatten uns schon im Vorfeld für „Avenue Q“ entschieden, die „böse Sesamstraße“. :) Für 30 £ (noch nicht mal 40 €) gab’s Tickets im Parkett in Reihe 12 – wie sich später rausstellte top Sicht und nah an der Bühne.

Nach dem erfolgreichen Ausgeben von Geld haben wir uns bis Bethnal Green vorgekämpft, um von dort einen Bus nach Hackney zu nehmen. Dort gibt es nämlich Outlets von Burberry und Carhartt. Nun, Burberry hat sich definitiv nicht gelohnt. Wenn ein Schal vorher 200 £ kostete, dann jetzt eben 100 £, was wir nach wie vor nicht bezahlen wollten. Sorry, für einen Schal?!
Carhartt war da etwas besser, sie hatten auch grad noch eine T-Shirt-Aktion, sodass man da durchaus fündig werden konnte. Wirklich gelohnt hat sich dieser Ausflug aber nicht.

Danach ging’s zurück ins West End, wo wir uns kurz die Oxford St. anschauten, aber beschlossen, dass die uns viel zu voll ist. Haben uns dann über den Piccadilly Circus wieder zurück zum Leicester Square begeben, da wir dort auf dem Hinweg ein paar Läden mit Rabattaktionen gesehen haben. Das lohnte sich dann schon eher.
Nachdem wir mit Mühe und Not ein Lokal fanden, in dem noch ein Tisch frei war, haben wir flott was Kleines gegessen und sind dann ins Wyndham Theatre (welches direkt am Leicester Square liegt), um uns „Avenue Q“ anzuschauen. Das Theater ist wunderbar altmodisch, mit kleinem Foyer und Stuck und Wandgemälden.

Wie gesagt, die Sitze waren super, das Theater proppevoll. Ich werde noch einen separaten Bericht über dieses Musical schreiben, daher fass ich mich jetzt kurz: Geht und schaut es euch an! Wir haben Tränen gelacht, es war grandios und fabelhaft und wunderbar! Super Cast, die Lieder sind absolute Ohrwürmer (was wirklich gemein ist, weil sie so tolle Titel haben wie „The internet is for porn“ oder „Everyone’s a little bit racist“. *g*), und die Puppen sind einfach klasse. Uneingeschränkt zu empfehlen.


Tag 4 – Der West End Walk


An diesem Tag wollten wir ein paar typischen Touristenattraktionen besuchen. Dafür konsultierten wir den London Guide von Lonely Planet (der einzig wahre Stadtführer).
Wir begannen mit Covent Garden, einer schönen alten Markthalle mit festen kleinen Läden (Teeshops, Schokoladenläden, Schmuck etc.) und variablen Markständen, an dem Künstler ihre selbstgemachten Waren anboten (Schmuck, Gemälde, Kleidung und Accessoires).
Besonders schön: Es finden sich auch immer unterschiedliche Aktionskünstler ein, u.a. liefen wir Jack Sparrow und Tia Dalma über den Weg. Hach, da schlägt mein Fan-Herz doch gleich höher. :)



Danach gings durch China Town über die Piccadilly runter bis in den Green Park, wo wir uns erst mal ein wenig ausruhten und uns von Tauben belagern ließen. Von dort weiter bis zum Buckingham Palace, auf dessen Vorplatz sich natürlich bereits viele Touristen tummelten.


Schon ein beeindruckendes Ding. Warum aber alle an den Zäunen standen, wollte sich uns nicht erschließen. Hoffnung, dass der Queen drinnen langweilig wird und sie mal nach draußen zu den Massen kommt? Also ob.

Von dort gingen wir in den St. James’s Park, einem besonders hübschen Park, von dem man auch einen netten Blick auf den Buckingham Palace sowie auf das London Eye hat (das sich sowieso gern in Bilder schiebt). Schließlich ging’s zum Trafalgar Square, dessen vierte Säule im Moment von Nelsons Schiff in einer Glasflasche belegt ist. Natürlich wimmelte es auf dem Platz wieder nur so vor Menschen, aber wir gingen in die National Gallery, die ein wenig angenehmer war und v.a. meinem Kunstgeschmack etwas mehr entgegen kam. Ich kann mit Bildern von Turner, Monet oder Renoir einfach mehr anfangen.



Nach der sehr hübschen National Gallery gingen wir dann zur Jubilee Bridge, von der aus man gute Fotos vom London Eye und Big Ben machen kann, und haben dann noch einen kurzen Abstecher zum Somerset House gemacht. Ein wirklich schönes neoklassizistisches Gebäude, riesengroß und eigentlich mit einem Fontänenbrunnen auf dem zentralen Innenhof. Dieser war leider abgestellt, da am Abend eine Filmvorführung dort stattfand und bereits Vorbereitungen getroffen wurden. Naja, beim nächsten Mal dann.

Es waren zu diesem Zeitpunkt zwar erst 5 Uhr, aber es kam uns vor wie 8... den ganzen Tag rumlaufen ist wirklich verdammt anstrengend. Also wieder zurück Richtung Hotel, noch kurz beim Italiener etwas essen, und dann tatsächlich ab ins Bett.

Am letzten Tag haben wir eigentlich nichts mehr getan außer gepackt und gelesen, bis wir uns dann um 12 Uhr auf den Weg zum Flughafen gemacht haben. Schließlich mussten wir mit Tube und Zug rund 2 Stunden Fahrt einrechnen.

Ein wirklich schöner, interessanter Urlaub. Wir haben längst nicht alles gesehen, was wir uns vorgenommen hatten, und natürlich bedeutet das, dass wir wohl in nicht allzu ferner Zukunft noch mal nach London müssen. :)

Ähnliche Berichte: