Sonntag, 6. Dezember 2009

"Küss den Frosch"


Gerade gesehen und für gut befunden.

Ich weiß nicht, ob ich den Film vielleicht durch eine nostalgisch verklärte Brille sehe, aber mir hat er richtig gut gefallen! Es war eigentlich alles drin, was ich von einem leicht kitschigen Disney-Film zu Weihnachten erwarte: Liebenswerte Charaktere im geliebten und bewährten Stil, leicht schräge Tierfiguren (sprechend natürlich^^), viel (gute!) Musik, Romantik, ein cooler Bösewicht (und yepp, das war er!) und ein Happy End. Und nein, das ist kein Spoiler, wer erwartet denn bitte schön in einem Disney-Zeichentrickfilm, dass das Ganze hochdramatisch-traurig endet? ;)

Die Handlung:
Tiana arbeitet als Kellnerin in New Orleans in gleich zwei Restaurants und spart jedes kleine bisschen Geld für ihren großen Traum: Ein eigenes Restaurant zu eröffnen, so wie es sich ihr Vater immer gewünscht hat. Ihr ist nie etwas in den Schoß gefallen und da sie aus armen Verhältnissen kommt, musste sie imemr hart für ihre Träume schuften. Nicht so Prinz Naveen, der gerade zu Besuch in der Stadt ist und das Leben immer locker-leicht genommen hat. Schließlich haben seine Eltern Geld, was soll er sich also Sorgen machen?! Naveen trifft auf den hinterhältigen Voodoo-Zauberer Dr. Facilier, der ihn zu einem Deal überredet. Dumm nur, dass ein Deal mit Dr. Facilier immer auch ein oder zwei Haken hat. So endet Naveen als Frosch, während sein Diener nun als Prinz Naveen auftritt. Der echte Prinz trifft auf einem Kostümball auf Tiana und überredet sie – mit Hinweis auf die Geschichte „Der Froschkönig“ – dazu, ihn zu küssen. Blöd nur, dass sich Naveens Fluch prompt auf Tiana überträgt und sie selbst ebenfalls zum Frosch wird. Die beiden müssen nun wohl oder übel zusammenarbeiten und sich durch die Sumpfgebiete New Orleans’ kämpfen, um Mama Odie zu finden, die ebenfalls eine ziemlich Koryphäe im Voodoo ist. Unterwegs treffen sie natürlich auf so manche interessante Gestalt und Dr. Facilier ist ihnen ebenfalls dicht auf den Fersen...

Naja, der Ausgang der Handlung dürfte nicht allzu schwer zu erraten sein, aber wer das hier erwartet hat, hat selbst Schuld. Die Handlung ging aber in einem guten Tempo voran, es gab viele witzige Momente, aber auch ein paar ruhige – sowohl traurig als auch romantisch.

Die Musik gliedert sich gut in den Handlungsfluss ein; ich hatte nicht das Gefühl, dass alles stillsteht für den „Hey, jetzt kommt ein Lied!“-Moment. Außerdem sind die Lieder ziemlich mitreißend, es jazzt und swingt und man muss einfach ein bisschen mit dem Fuß wippen. Eine Liedszene Tianas erscheint sogar im wunderbaren Retro-Look, was mich überrascht hat, aber einfach super aussah. Und auch passte, da sie sich in dieser Szene vorstellt, wie es in ihrem eigenen Restaurant aussehen wird. Überrascht hat mich auch ein wenig, dass es so viele Lieder sind. Okay okay, ich hätte mich natürlich auf youtube stürzen und nachschauen können, aber ich wollte mir die Lieder zuerst im Film anschauen, im Kontext. Mich hat es nicht gestört, dass es viele waren (ist ja auch immer relativ), da sie sich, wie gesagt, gut in die Handlung einfügen und einfach Spaß machen.

Die Synchro hat vorher ja für einigen Schrecken gesorgt... Cassandra Steen und Roger Cicero als Tiana und Naveen?! Und ich muss sagen, ich fand sie wirklich gut. Ich hab jetzt nicht das Original als Vergleich, aber ich finde es auch müßig, darüber zu meckern, dass in Deutschland der eine Satz nicht so betont wird wie im Original etc. Mich haben sie in ihren Rollen überzeugt, gerade von Cicero war ich wirklich positiv überrascht. Das einzige Problem, was sicherlich einige haben werden, ist, dass man ihm beim Singen deutlich erkennt. Wenn man ihn mag, ist das natürlich gut, aber wenn nicht... nun ja. Da Naveen noch nicht mal viel zu singen hat, hätte man hier auch ohne Weiteres auf jemand anders zurückgreifen können, aber für die Promotion wollte man vermutlich einfach möglichst viele bekannte Namen.

Marianne Rosenberg hat mir als Mama Odie auch sehr gut gefallen. Ehrlich gesagt, hatte ich ganz vergessen, dass sie dabei ist und hab erst am Ende wieder dran gedacht. Dementsprechend fällt sie also nicht negativ auf. *g*
Bill Ramsey als Krokodil Louis fand ich auch richtig gut und Robert Missler als Glühwürmchen Ray war auch okay. Im Deutschen funktioniert das mit dem Cajun-Akzent natürlich nicht so, aber immerhin haben sie sich dazu entschlossen, ihm einen französischen Akzent zu geben statt einen ... hessischen oder so.

Und der „Böse“, Dr. Facilier? Fand ich klasse! Der hätte gern noch viel mehr Szenen haben können... Der Wechsel zwischen Sprechstimme (Thomas Nero Wolff) und Gesangsstimme (Tommy Amper) war auffällig, was nicht hätte sein müssen .Egal, jedenfalls fand ich ihn klasse. :)

In meiner Vorstellung war es nicht besonders voll, noch nicht mal ein Viertel gefüllt würde ich sagen. Eigentlich sehr schade, aber wenn man bedenkt, was so ein Kinobesuch für eine komplette Familie kostet... da überlegt man sich das schon zweimal, ob man die lieben Kleinen nicht doch mit einer DVD vorm Fernseher parkt. Meine Freundin und ich hatten schon etwas Angst, dass die Kinder stören könnten, aber sie haben sich alle sehr gut benommen, will heißen: Sie haben nicht genörgelt, gequengelt oder rumgeschrieen.
Neben mir saß eine Frau mit einem ca. 8 Jahre alten Jungen und einem etwas älteren (vielleicht 11). Sie hatte schon unglaublich Spaß bei den Trailern, genauso wie der Ältere, während der Jüngere anscheinend beschlossen hatte, diesen Kinobesuch stoisch über sich ergehen zu lassen. Das erste, was er zu seiner kichernden Mutter sagte: „Boah, Mama, du bist voll peinlich!“ *g* In den ruhigeren Szenen war er auch nicht so wirklich bei der Sache, aber beim Finale mit Dr. Facilier rutschte ihm dann doch ein „Yeah!“ raus. Jaja, die Jugend von heute.

Zwei Trailer gab’s: Einmal „Rock it!“, was wohl das deutsche „High School Musical“ ist. Wirklich, mit Massentanzszenen, Love Story etc. Ich ringe mit mir, ob ich mir den anschaue oder nicht... Und dann noch den „Toy Story 3“-Trailer, der sehr gut ankam.

So, ein schönes Kinoerlebnis vor Weihnachten. Was hab ich die guten, alten Zeichentrickfilme um diese Jahreszeit vermisst. :)

3 Kommentare:

Mortimer hat gesagt…

@Sunshine: Jaaa, "Alice" bekommt (endlich) noch einen Trailer, am 16. Dezember kommt er!!! (Neben James Cameron's "Avatar", wahrscheinlich)
Er wird dann auf diesen Facebook-Seiten veröffentlicht.

Luanalara hat gesagt…

Ohh, vielen Dank für die Info! :) Da ich "Avatar" eh gucken gehe, kann ich ja mal hoffen, vielleicht kriegen wir den auch hier.

Facebook geht immer noch total an mir vorbei. Kann ja nicht jeden Trend mitmachen. ;)

Oellig hat gesagt…

Was hab ich die guten, alten Zeichentrickfilme um diese Jahres zeit vermisst. :)

Hehe, tja die gehörten früher auch regelmäßig zu meinen Aktivitäten rund um den Weihnachtsbaum. Der weihnachtliche Kinobesuch in einen (oder den) neuen Disney-Film gehörten einfach dazu.

Hm...meine Phase, in der ich in jeden neuen Disney- (Zeichentrick)-Film gerannt bin, ist ja nun definitiv vorbei. Die war irgendwann mal im Jugendlichen- und jungen Erwachsenen-Alter, also vor ziemlich laaaanger Zeit^^. Aber Deine Rezension macht schon Lust :). Für’s Kino wird’s wohl nicht reichen, aber mal gucken, vielleicht schafft er's dann zum entsprechenden Zeitpunkt auch in mein DVD-Regal (inklusive der Nostalgiebrille *g*). Das, was ich bisher über den Film gelesen habe an Kritik oder Meinungen, war jedenfalls überwiegend positiv.